von Lassan nach Stettin und zurück über Rügen
Samstag
24.06.06
Es
ist 6:10 h Ortszeit und wir starten in Mülheim. Es geht los! Um
14:00 Uhr wollen wir das Boot in Lassan am Peenestrom übernehmen, es
sind fast 700 km und Ferienanfang.
Aber,
alles klappt ganz wunderbar, okay, manchmal etwas zähflüssig,
manchmal kamen wir zum stehen, sogar ein Unfall, aber alles in allem
sind wir um 14 h da ! Anmeldung in der Ackerbürgerei. Wir werden
angemeldet und dürfen in den Garten, schön. So eine Art
Bauerngarten mit Kräutern, einem Teich, Wildblumen, - wild
romantisch.
Die
Ackerbürgerei, ein Lokal, Fahrrad und Bootsverleih, es werden Kurse
im Kräutergarten für Frauen angeboten, Zimmer vermietet, hier ist
der Nabel von Lassan.
Der
Herr Mersch kommt gerade aus seinem Kräutergarten und wir machen
eine Übergabe. Wir wollen eine Übergabe machen, doch unser
Vorgänger auf dem Schiff ist noch mit putzen beschäftigt. Trotzdem
ist alles recht unkompliziert und funktioniert reibungslos.
Um
17:00 Uhr spielt Deutschland gegen Schweden, also fahren wir heute
nicht mehr raus, sondern fragen wo wir hier und heute Fußball sehen
können. In der Schützenhalle oder beim Pastor! Aha , wir
entscheiden uns für die Schützenhalle. Noch kurz die Klamotten
auspacken und dann geht es auch schon los. 2x fragen wir noch nach
dem Weg und dann haben wir die Schützenhalle auch schon gefunden. Da
gibt es heute aber kein Fußball, sondern eine Hochzeit, wo wohnt
jetzt der Pastor, es wird so langsam eng. Das Dorf (darf man hier
nicht sagen), die Stadt (850 EW), ist wie leergefegt. Doch da, es
gibt noch Leben auf diesem Planeten, ein junges Mädchen, wir fragen,
doch mit erklären haben die es hier nicht so wirklich. 2 ältere
Herren gesellen sich dazu: wat issn hier los? Die wollen zum Pastor!
Fußball gucken wah ? Ja! Dat machen wir jez ma ganz anders und die
Erklärung geht los ! Ok, wir haben jetzt die grobe Richtung. Wir
fragen noch einmal und 4 min. nach Anpfiff sind wir beim Pastor, es
steht 1:0 für Deutschland. Beim Pastor, Großbildleinwand, 40 Leute
im Raum, wenn ihr was trinken wollt, im Kühlschrank ist Bier, Geld
in die Kasse. Wir sitzen auf dem Boden, trinken Bier aus der Flasche
und haben Spaß. Zum Schluss steht es 2:0 für Deutschland was uns
noch mehr spaß macht.
So,
jetzt noch einmal zur Ackerbürgerei, wir wollen das Boot bezahlen
und noch etwas essen. Wir unterhalten uns mit fast allen Tischen,
bezahlen und sind um 21:30 h an Bord.
Der
Mann, der mit dem Hund reist, wir lernten ihn bereits in der Ackerbürgerei
kennen, kommt noch an Bord und wir trinken ein Bier zusammen
- ein komischer Typ. Noch
schnell einen Kniffeln und dann ab in die Koje.
Die anderen
Kojen benutzen wir als Schrank !
Lassan bei Nacht
Sonntag 25.06.06
Halb acht und wir stehen auf. Hier ist nichts, gar nichts laut, nur unser Boot. Wir frühstücken und dann wollen wir duschen – ein Erlebnis. Tasche packen, wir brauchen 50-Centstücke sagte man uns, ok. Doch, die Klotür der Herren steht auf. Joachim steht Schmiere, so haben wir beide schon mal kostenlos unser Geschäft verrichtet und das war gut so. So, nun duschen. Wir gehen um das Haus herum, 50 Cent, die Tür geht auf. 2 Spülsteine, kaltes Wasser. Zum duschen noch mal 50 Cent, nun gut, auch das können wir gemeinsam. Wir sind noch nicht eingeschäumt, da kommt kein Wasser mehr., nee nä. Doch wir sehen eine Knopf, drücken drauf und Wasser marsch.
So, das war ja lustig, aber jetzt wird es ernst
Leinen los !!!-
Kaum das wir den Hafen verlassen haben, muss ich an die Pinne. 110° halten – ganz toll-, ich dacht ich hätte Urlaub. So, hinter der Boje gehst du auf 140°. Meine Hand stirbt ab, der Nacken verkrampft, das war`s. Weiter, nun die grüne Tonne neben den 2 weißen Häusern...
Was für Häuser ?! Ach, da ! Ich schwitze Liter um Liter, doch was für ein Verkehr auf´m Meer. Ablösung an der letzten Tonne vor der Brücke.
Und nun ??
Die Brücke geht nicht auf. Prima , wir werfen nach kurzer Überlegung den dreckigen Anker – und warten .und warten – 3 Stunden. Erst mal, doch es werden dann mehr als 4 Stunden ehe die Brücke hochgeht.
Es wird ziemlich gedrängelt,

aber dann sind wir endlich durch, hurra !
Nee, näh, jetzt sind wir 4 Stunden geschmort und jetzt bezieht es sich, das ist nicht wahr. Es wird richtig dunkel, Joachim zieht sich die Regensachen an. Doch es regnet nur ein paar Tropfen, dann hört es wieder auf. Wir gehen nicht in den nächsten Hafen, wir halten durch bis Münkebude. Auf dem Weg dort hin sehen wir noch die Eisenbahnbrücke von Karnin.
Münkebude, ein kleines Dorf mit ca. 850 Einwohnern und einem wunderschönem Strand.
Die Hafenmeisterin kommt und begrüßt uns. Joachim geht mit ihr, um zu bezahlen und die Schlüssel für das Klo zu holen, dann gehen wir spazieren, dann zum Strand. Er ist wirklich sehr schön. Klein, aber sehr schön. Psst, dahinter ist noch der FKK-Strand, da sind die nackeligen. In der kleinen Strandbar trinken wir ein Bier- noch eins, und – noch eins. Heute gehen wir nicht mehr duschen – morgen.
Montag 26.06.06
Wir sind ziemlich zerstochen, erst mal frühstücken. Die Hafenmeisterin hat uns nämlich Brötchen mitgebracht. Für heute haben sie schlechtes Wetter angesagt, Gewitter mit alles. Sie überlegen alle auch Karin und Heini sowie Ingo und Elke (auf dem Boot neben uns) , ob sie rausfahren sollen. Der Skipper von der Ghost meint und zeigt auf den schwarzen Himmel, da kommt was runter, Regen , Gewitter und Hagel. Schau der Himmel, da geht die Welt unter. Ok !
10 Minuten später ist der Himmel blau und wir starten nach Ückermünde. Mit der Fock und über 5 Knoten segeln wir und irgendwie suchen wir ständig Tonnen.
Die Hafeneinfahrt,

wie ein Fluss, es ist sehr schön. An diesem „Fluss“ sind mehrere Häfen, wir fahren erst mal ganz rein, bis zur Brücke. Da festmachen, gut wir wären mitten in der Stadt, aber die Spundwand ist ein wenig hoch.
Mein Skipper fährt eine tolle Drehung, zack und wir fahren zurück. Genial!
Da, eine prima Parkbox, wir fahren rein, haben fast festgemacht, da stellen wir fest, vor dem Bug liegt ein Ruderboot (ziemlich klein), aber es liegt nun mal da. Nun gut, dann eben wieder raus und ab in die nächste, souverän! Wir liegen fest, prima angelegt. Bezahlen, wo sind die sanitären Einrichtungen, duschen und ab ins Städtchen. Erstmal was gegen die Mückenstiche holen und Creme und Wasser, dann noch schauen wo das Zollamt ist, wir wollen morgen ausklarieren. Und los geht es. Nachdem wir alles im Rucksack haben machen wir uns auf den Rückweg. Joachim will noch einmal zum Hafenmeister, ich gehe schon mal zum Boot. Kaum das ich es betreten habe , fängt es an zu schütten, wie aus Eimern. Ich habe keinen Schlüssel und versuche mich unter der Sprayhood unter zu stellen, vergebens, nun gut, ist ja auch nur Wasser. Der Regen ist von kurzer, heftiger Dauer, wir verstauen alles und wollen noch einmal ins Städtchen, wir wollen essen.
Bei „ihr Platz“, wo es auch Zigaretten gibt, fragen wir wo man hier gut essen kann. Ich habe es ja schon einmal erwähnt, die können hier nicht erklären, können die nicht. Da entlang und hinter der Brücke, an der Feuerwehr vorbei und dann links. Familie Zilke, ein griechisches Restaurant, sind aber Deutsche und die Portionen sind groß. So die Wegbeschreibung!! Wir wollen gehen, da sagt die Dame mit der Wegbeschreibung: wenn sie da sind, sagen sie schöne Grüße vom Bootsverleih! Hä ? Na gut ! Wir laufen los. Nein, es ist nicht gleich um die Ecke, wir laufen und laufen, fragen noch einmal, der kommt nicht von hier, wir fragen einen anderen, der kennt sich hier auch nicht so aus, meint aber das er denkt , die Feuerwehr sei da hinten. Gefunden – Frau Zilke bedient uns selbst. Ein Bier! Nein, für jeden eins! Bekommen wir und einen Ouzo dazu. Wir bestellen. Am Nebentisch drei Frauen, zwei Polinnen und eine Deutsche, sie haben sich viel zu erzählen. Dann kommen noch zwei Frauen, sie sind auch dem Ort. Jetzt geht es los:
Eine der beiden zuletzt gekommenen Frauen, Martina, seit 16 Jahren arbeitslose Agraringeneurin fängt au. Sie ist gut drauf und erzählt viel, dann fängt sie mit Fußball an. Es dauert nicht lange und unsere Tische stehen alle zusammen, es ist sehr lustig, wir lachen ohne ende. Janett, die Wirtin, ihr Vater ist hier der Koch, ihre Mutter hilft nach der Arbeit, ihre Schwester ist Anfang 30. Annett, mit zwei N und zwei T, also doppelt nett, Sekretärin beim Nordstern, die hiesige Zeitung heißt Kroll mit Nachname, hat eine 17 jährige Tochter und macht viel Sport. Die eine Polin (Hab den Namen nicht verstanden), ist Kosmetikerin, arbeitet viel, lebt allein und bezahlt nur 10€ weniger für die Nebenkosten als vorher mit 5 Personen. Von Margret, der anderen Polin, wissen wir nicht viel, außer das sie die Reste vom Essen mitgenommen hat. Dann ist da noch Ute, ein wenig füllig, aber nicht weniger lustig. Sie war 25 Jahre verheiratet, hat zwei Kinder, dann kam die Scheidung. Sie zieht jetzt mit Martina und Axel in eine WG. In das ehemalige Haus von Janett. Und das alles wegen Harz 4, dafür geben sie ja auch ihre Immunität auf !!!! Es ist eine lustiger und wunderschöner Abend. Zum Schluss noch einen Scheidebecher (Ouzo) aber dann wollen wir zurück laufen. Als wir an der ersten Ecke sind, hält eine Auto, es ist Annett, und sie bringt uns zum Schiff.
Wir sitzen noch eine Weile an Deck und denken nach !!

Dienstag
27.06.06
Frühstücken
– ausklarieren – und dann raus, es ist ganz ruhig schön hier.
Nun die Fock setzen, es wird gesegelt. Wir schaffen manchmal 6
Knoten, es macht totalen Spaß. Ratz, fatz und wir sind in Ziegenort.
Laut
Handbuch: Geschützter, gut ausgebauter Hafen am Südwestufer des
Stettiner Haffs, an der Enge zum Pappenwasser, gegenüber der Insel
Leitholm.
Ja,
mehr
kann
ich
dazu
auch
nicht
sagen.
Wir
machen
auf
jeden
Fall
erst
einmal
am
Yachthafen
fest,
denn
wir
müssen
einklarieren.
Da
wir
vom
Stettiner
Haff
kommend
beim
anlegen
den
Wind
von
vorne
hatten,
war
das
mit
dem
Anlegen
nicht
so
ganz
einfach.
Wir
haben
es
geschafft,
aber
ich
war
ziemlich
genervt.
Das
Schiff
schaukelt
wie
die
wilde
Wurst.
Joachim
kommt
von
seiner
Erkundungsreise
zurück
mit
einer
guten
und
einer
schlechten
Nachricht.
Wir
müssen
das
Schiff
dem
Zoll
vorstellen
und
dann
in
einen
anderen
Hafen.
Und
wo
war
jetzt
die
gute
Nachricht
?
Also
Leinen
wieder
los,
wir
hatten
sie
doch
gerade
mühsam
festgemacht
und
ab
zum
Zoll.
Dann
weiter
in
den
Fischerhafen.
Später
wusste
ich
welche
die
gute
Nachricht
war,
der
andere
Hafen,
hier
schaukelt
das
Schiff
nämlich
nicht
und
wir
liegen
längsseits.
Duschen
können
wir
nur
in
der
Marina.
Oh
,
das
ist
ja
fein,
also
Rucksack
auf
und
los
geht
die
Wanderschaft,
bis
zur
Marina
läuft
man
eine
Zeit.
Der
Hafenmeister,
ein
dunkler
Typ
nimmt
uns
4€
ab
und
wir
können
duschen.
Frisch
geduscht
gehen
wir
zurück
zum
Schiff,
wir
essen
etwas
und
dann
wollen
wir
noch
ein
wenig
die
Gegend
anschauen.
Weit
kommen
wir
nicht,
im
nächsten
Lokal,
trinken
wir
erst
mal
ein
Bier.
Ein
älteres
Paar
kommt
rein,
schauen
uns
an
und
sagen,
die
sehen
ganz
nett
aus,
zu
denen
setzen
wir
uns.
Hellhäutig,
blauäugig
und
schlitzohrig,
so
bezeichnen
sie
sich.
Ihr
Schiff
ist
die
filou.
Beide
Witwer
und
genießen
ihr
leben
. Sie
sagt
uns,
das
habe
ich
eigentlich
schon
immer
getan,
ich
habe
nie
gearbeitet
und
nun
lebe
ich
von
der
guten
Rente
meines
verstorbenen
Mannes.
Sie
kamen
aus
Berlin
und
hatten
in
den
letzten
14
Tagen
5
x
Motorschaden,
dabei
sind
43
000
€ und
seine
ganze
Schiesser
Unterwäsche
drauf
gegangen.
Nun
wollen
sie
aber
zurück,
da
der
Bruder
der
Frau
einen
Schlaganfall
hatte.
Trotzdem
sind
sie
gut
drauf.
Mittwoch
28.06.06
Heute
wird
unser
Geburtstagskind
50!
Ich
stehe
früh
auf
und
sehe
das
unser
Schiffsnachbar
Brötchen
geholt
hat.
Ich
frage
ihn
wo
es
die
gibt.
Er
sagt,
wir
haben
noch
zwei
über,
möchten
sie
die?
Danke
,
aber
mein
Mann
hat
heute
Geburtstag,
er
wird
50
blah,
blah,
sabbel
ich
los.
Er
erklärt
mir
den
Weg
und
ich
wandere
los.
In
einem
klitzekleinen
Laden
bekomme
ich
alles,
sogar
einen
halben
Kuchen.
Unterwegs
pflücke
ich
noch
ein
paar
Blümchen
und
stolz
wie
Oskar
decke
ich
den
Tisch.
Wir
sitzen
am
Frühstückstisch
als
unser
Nachbarn
Joachim
mit
einer
Flasche
Sekt
zum
Geburtstag
gratulieren.
Plötzlich
stehen
einige
Leute
vor
unserem
Schiff,
einer
sogar
mit
einem
Schifferklavier
und
bringen
Joachim
ein
Ständchen.
Es
ist total Klasse!
Dann
Leinen los und auf nach Stettin.
Hier
gibt es viel Industrie. Und eine der größten Werften. Im Hafen von
Stettin-Nord wollen wir anlegen.
Der
Hafen von Stettin-Nord, ja, das ist alles. Größer ist der nicht.
Wir legen an, perfekt.

Der Hafenmeister kommt schon mit der Quittung, wir müssen nur noch bezahlen (Hier wird aufgerundet). Erst mal einen Kaffee trinken, es ist ja noch früh. Die „Kellnerin“ spricht kein Wort deutsch, aber irgendwie verständigen wir uns. Es ist total lieb wie sie es immer wieder versucht. Was wir verstanden haben und was sie vielleicht gemeint hat, war wahrscheinlich nicht dasselbe, das sollten wir noch feststellen. Das fing schon mit dem lösen des Ticket an, bzw. mit dem nicht lösen. Also fuhren wir erst mal schwarz. Dann hatten wir 4 Haltestellen verstanden, es waren wohl eher 14 Haltestellen. Wir sind also nach 4 Haltestellen ausgestiegen und stellten fest, hier ist nichts. Wir wollten uns durchfragen, was sich aber als sehr schwierig herausstellte. Am Ende verstehen wir immer nur das wir laufen sollten und 11. Also laufen wir erst mal und denken, ob die 11 jetzt wohl immer ein Geheimnis bleiben wird? Nein-, als wir um die Ecke kommen sehen wir die Linie 11, ach so! wir lösen ein Ticket und steigen ein. Die Straßenbahn, ein einzigartiges Erlebnis. Die Bahn hat überhaupt kein Lager, so glauben wir und man hat das Gefühl neben den Schienen zu fahren. Es ist so laut, das man sein eigenes Wort nicht mehr versteht. Wenn die Türen aufgehen hat man das Gefühl, sie fliegen einem um die Ohren.


Centrum- wir steigen aus. Kulturschock, nach Tagen der totalen ruhe, stehen wir jetzt mitten im Berufsverkehr und alle haben auf einmal Feierabend. Menschen und Autos ohne Ende. Wir sind geschockt und stehen einfach nur so rum. Wir gehen in ein Reisebüro. My husband erkundigt sich im perfekten englisch – alles klar, den Stadtplan gibt es am Kiosk. Ziemlich unsicher gehen wir los, da, eine Touristeninformation , wir gehen rein und dort gibt es auch deutsche Wörter. Wir kaufen noch einen Stadtplan und nehmen einige Prospekte mit. Wir laufen rum, fühlen uns aber nicht so richtig wohl. Wir gehen in ein Lokal, schauen uns die Informationsbroschüren an, trinken ein Bier und beschließen morgen weiter zu machen. Unter anderem wollen wir auch ins Cafe 22., es ist im Glasturm in der 22. Etage. Als wir die Linie 6 gefunden haben, steigen wir ein und fahren bis zur Endstelle Goctaw. Feucht fröhlich lassen wir den Abend ausklingen. Zusammen mit dem Theologenehepaar, mit denen wir uns unterhalten hatten, gehen wir zum Schiff.
Donnerstag 29.06.06 Der Morgen beginnt für uns heute spät. Wir haben die Nacht gefroren, es ist trocken, aber nicht schön. Nach dem Frühstück holen wir uns Tickets und fahren nach Stettin.
Hier gibt es viele Sehenswürdigkeiten und wir überlegen womit wir anfangen, ok Cafe 22, hier von innen. Der Blick von oben ist überwältigend:
Vor
dem Cafe tanzen und singen die Indios.
So, noch ein paar Sehenswürdigkeiten.
Jetzt
ist aber genug mit Sehenswürdigkeiten. Wir haben dicke Füße,
Hunger und keine Lust mehr. Und –irgendwie hat man das Gefühl, es
werden immer mehr, je länger man unterwegs ist. Noch ein wenig
einkaufen, Brot wäre nicht schlecht. Wir holen ein Brot und ein
bisschen Kuchen und bezahlen 4,37 zt. Wir werden dieses Geld nicht
los.
So,
jetzt aber ab in die Schüttelrutsche und zum Schiff. Mal sehen was
uns der Abend noch so bringt.
Freitag 30.06.06 Es war noch total witzig. Wir sitzen auf der Terrasse des „Hafenrestaurants“ und essen. Nach und nach gesellen sich Leute von anderen Schiffen dazu. Dann kommt der Mann, der immer auf dem Katamaran gearbeitet mit seiner Frau und sie setzten sich an einen der Tische. Sie bestellen essen und bekommen es auch. Der Mann sticht mit der Gabel in sein Fleisch und die Gabel bricht ab. Seine Frau sieht ihn an und sagt, nun gehst du rein und entschuldigst dich. Wir müssen lachen und von drinnen hört man auch lautes lachen. In der Ecke sitzt unser Theologenfamilie und an einem der anderen Tische sitzen ein Mann und eine Frau, schon älter. Die Frau fängt mit Joachim ein Gespräch an und weiß aber alles besser. Mit mir redet sie erst gar nicht. Sie bestellt sich ein Bier, er trinkt nichts und sagt nur, nun wenn du es auch austrinkst, dann geht er an Bord, sie sitzt da. Es ist schon später, da geht unsere Theologenfamilie schlafen, sie wollen morgen nach Stettin, shoppen. Nun sitzen wir alles an einem Tisch. Da ist Uschi mit dem Bier aus Menden, Marianne und Klaus mit der zerbrochenen Gabel aus Eberswalde und wir. Wir haben viel spaß, nur Uschi weiß immer alles besser. Dann geht auch sie. Klaus und Marianne laden uns noch ein, nein es ist eher so, das dass Restaurant schließt und wir noch den Katamaran besichtigen dürfen. Also doch, sie laden uns nämlich dazu ein. Der Katamaran ist so breit wie Robby lang ist. Nach der Besichtigung müssen wir unbedingt unsere Adressen austauschen, Klaus will mit seinem Katamaran den Atlantik überqueren und fragt Joachim ob er nicht mit will. Man will sich dann vorher noch mal treffen. So, jetzt noch einen Scheidebecher (Bier & Whisky ) boch. Es wird spät und heftig. Relativ früh legen wir ab. Wir sind die letzten, unser Theologen, die Rechtanwälte und Uschi mit Mann sind schon raus. Wir starten 9.30h Richtung Swinemünde. Wir fahren an einer skurielen Landschaft vorbei, flussähnlich ,

Dann
ein Riesen Fährport Kräne
Es
wird immer lauter und es ist ziemlich unheimlich. Hier ist richtig
was los:

Hinter
all dem Lärm und der Unruhe kommt der Hafen von Swinemünde !
Es ist kurz vor
17:00 h, um 17:00 h beginnt das Spiel Deutschland – Argentinien.
Der Wind steht blöd, deshalb legen wir längsseits an der Spundwand,
etwas vom Hafen entfernt an. Morgen wollen wir früh raus und da
kommen wir so ganz gut weg, sagt mein Käpten.
Hafenmeister,
Schlüssel für die Duschen, alles geklärt. 2 Bier, wir gucken
Fußball. Das Spiele ist an Spannung kaum zu übertreffen. Es endet
5:3 nach dem 11-m Schießen. Nach dem Spiel gehen wir noch ein wenig
spazieren, aber irgendwie gefällt es uns hier nicht so richtig und
wir laufen zurück. Ansonsten ist hier nicht viel los, also schauen
wir uns das Spiel Portugal-England an. Es ist auch spannend. Portugal
gewinnt nach dem 11-m Schießen.
Der
Tag war lang und morgen wollen wir früh raus, ab in die Koje.
Samstag 01.07.06
Wir
besprechen uns kurz wie wir es machen, ablegen, am Zoll wieder
anlegen, ausklarieren und dann los. Ich stehe am Bug um die Leine zu
lösen, da höre ich: Mausi, wir haben ein Problem. Wir ?
Haben
wir, der Motor springt nicht an, nichts. Wir stellen fest, beide
Batterien sind leer. Wie kann das sein? Mein Skipper hat Probleme und
man sieht es Ihm auch an. Es hilft ja alles nichts, die Batterien
müssen raus und an das Ladegerät.
Gut
das dass Schiff so nah am Hafen liegt!! Die Schlepperei geht los. Mir
geht es eigentlich ganz gut dabei, mein Held kennt sich ja aus. Es
ist die neue Batterie die wir an Ladegerät hängen, Sömmi macht
sich Gedanken, er denkt und denkt, ist unruhig und hat mittlerweile
auch Magenschmerzen, er kommt ins liegen:
Nach
drei Stunden ist Schluss, die Batterie ist es nicht, es ist die
andere die wir laden müssen, diese ist kaputt. Er ist schon klug,
darauf kann man sich verlassen. Also, die eine ab, die andere wieder
dran. Etwas beruhigt, wenn auch noch nicht richtig gehen wir erst mal
wieder zum Schiff. Es ist schon immer ein Weg vom Hafen bis zum
Schiff, also machen wir das Boot los und ziehen es halt ein wenig
näher zum Hafen. Manche segeln, wir ziehen unser Boot hinter uns
her. Mein Held ist erst mal ziemlich fertig und legt sich hin.
Plötzlich hören wir Stimmen. Hallo, schläft hier jemand? Schläft
die Robby?
Wir
schauen uns an, Hä? Es ist unser Uschi ! Sie sind gerade angekommen,
haben die Nacht in Ziegenort verbracht, nee wat ne Freude. Wir
erzählen von unserem Malheur. Nun ja, es ist Uschi und man weiß,
sie hört nicht zu. Wenig später, wir wollen einkaufen, treffen wir
Uschi und Wolfram wieder. Joachim spricht mit Wolfram und er gibt uns
erst mal Werkzeug, unter anderem einen Batterietester, um die Säure
zu kontrollieren. Jo hatte recht, die neue Batterie ist kaputt, er
hat die richtige Entscheidung getroffen. Habe ich schon vorher
gewusst! Beim Einkauf stellen wir fest, dies ist nicht unser Land,
die Leute sind nicht gerade freundlich. Hoffentlich geht mit der
Batterie alles gut. Uschi und Wolfram kommen mit ihren Rädern
vorbei. Die Männer reden und schließen die Batterie ans Ladegerät
von Wolfram auf der Lady PUC (steht für Patricia, Uschi, Claudia)
an. Das Ladegerät von Wolfram ist besser uns so steht sie auch
sicherer. Die Beiden machen eine Radtour und wir schauen wieder
Fußball. Dann tauschen wir noch einmal die Batterien. Wir essen und
dann gehen wir an Bord, in einer Stunde holen wir die andere Batterie
ab. Wir überlegen noch, da kommt auch schon Wolfram. Kommt rüber,
ich habe schon Bier kalt gestellt und kalter Wein ist auch da. Es ist
schon 0:00 h als wir mit unserer Batterie von Bord der PUC gehen. Die
erste ist schon eingebaut, die andere ist morgen früh dran. Jetzt
erst mal schlafen.
Sonntag 02.07.06
Wir
starten und der Motor springt an, wir können tatsächlich ablegen.
Nun zum Zoll, anlegen – ganz toll ! Joachim klariert aus, ich helfe
zwei Männern, die der Zoll zurück geholt hat, weil sie sich nicht
ausklariert haben. Nur mal so, ich habe sie gerettet.
Aber
jetzt
erst einmal
raus
hier ! Und
jetzt geht es los, eine lange Reise bis zur Ostsee! Tonne
um Tonne hangeln wir uns nach Freest.
Im
Werfthafen festgemacht, müssen wir wieder raus, der Anleger gehörte
jemanden und der kommt gerade zurück, wäre auch zu schön gewesen.
Ab in den Yachthafen, rot, rot rot, endlich eine Box ohne
Beschriftung, aber auch nicht grün. Und- wir stellen fest, hier ist
man sich auch nicht grün. Auf dem Nachbarschiff macht sich erst
einmal jemand nackig und erzählt uns dabei: Der Hafenmeister sieht
aus wie Karl, heißt aber nicht so und wir sollten es auch nicht zu
ihm sagen. Und überhaupt, machen die hier mal gar nichts. Alles geht
in die Marina . Dann taucht er erst mal. Wir machen fest und gehen
zum Hafen, da der Hafenmeister sowieso erst um 18:00 h kommt. Zum
Hafen ist es ein gutes Stück zu laufen. Ein kleiner Fischereihafen,
sehr
schön. Wir setzen uns erst mal in ein Lokal und trinken was. Dann
machen wir uns auf den Rückweg, weil wir „Karl“ ja noch
erwischen wollen.
Der
Hafenmeister, er ist im übrigen sehr nett, kommt und wir unterhalten
uns mit ihm. Leider gibt es hier keine sanitären Einrichtungen, die
gibt es nur am Fischereihafen, aber die könnten wir benutzen. Wir
machen mit ihm aus, das wir uns am Fischereihafen treffen, da wollen
wir dann duschen und auch essen gehen. Wir laufen noch einmal die 15
min. aber das ist schon ok. Frisch geduscht gehen wir essen, super
lecker. Die Besitzerin des Lokals erzählt von ihren Katzen. An der
Tür steht hier lebt eine Kampfkatze. Wir lernen sie kennen. Es ist
eine Tigerkatzenperserkatze und superschön. Sie heißt Strolch, dann
gibt es noch Hedwig und eine Prinzessin. Prinzessin liegt den ganzen
Tag auf der Eckbank und sieht aus wie ausgestopft. Aber wenn das
Lokal geschlossen werden soll, dann versteckt sie sich, in der
Hoffnung, sie darf drinnen bleiben. Wir bzw. ich möchte noch zum
Strand, mein Skipper friert sich aber gerade den Po ab. Und bevor er
hier anfriert und ich ihn noch mit dem Schiff abholen muss, gehen wir
lieber zurück.
Montag 03.07.06
Wir
hatten noch einen sehr schönen Abend. Wir haben diskutiert und die
Welt verändert. Joachim hat mir Geschichten von der See erzählt, es
war sehr spannend.
Ich
glaube wir waren die ersten Leute die heute morgen hier ausgelaufen
sind, es war 9:30 h. Die Leute auf den anderen Schiffen haben
irgendwie doof geguckt, der einen mehr, die anderen weniger. War uns
aber egal. So haben wir dann Freest hinter uns gelassen.
Durch
rote
und
grüne
Tonnen
und
mit
dem
Geodreieck
sind
wir
dann
in
Lauterbach
eingelaufen.
Wie
immer
perfekt
festgemacht.
 Wir
sind
zur
Hafenmeisterei,
wir
mussten
uns
anmelden
und
auch
wieder
einklarieren.
Joachim
hat
mit
dem
Zoll
telefoniert,
sie
haben
zugesagt,
dass
sie
gleich
kommen
werden.
Also
sind
wir
zurück
zum
Schiff
und
haben
gewartet.
Es war
brütend
heiß
und
ich
bin
dann
nach
45
Minuten
erst
mal
duschen
gegangen.
Auf
dem
Rückweg
habe
ich die
Zicke
in der
Hafenmeisterei
noch
einmal
gefragt,
wann
die
Leute
vom
Zoll
den
wohl
kämen.
Man
war
die
unfreundlich
und
überheblich.
Die
vom
Zoll
kommen
heut
nicht
mehr,
die
waren
erst
heute
morgen
hier
und
die
sind
30 km
entfernt
stationiert
und im
übrigen
melden
die
sich
sowieso
erst
bei
ihr
an. Ah
ha!!
Man
ist
die
blöd.
Irgendwie
reizt
es
mich
aber
doch
ihr
immer
wieder
Fragen
zu
stellen.
Nach
dem
duschen
frag
ich
sie
erst
mal
nach
einem
kalten
Bier.
Der
Zoll
war
noch
nicht
da,
sagt
sie
sofort,
ich
wollte
auch
nur
ein
Bier.
Halb
vertrocknet
steht
mein
Skipper
am
Steg
und
wartet. Jetzt
kommt
die
Rettung
in
letzter
Minute!.
Und –
der
Zoll
war
doch
da.
Joachim
erzählt:
Die
waren
total
nett,
sind
an
Bord
gekommen,
waren
wohl
aber
nicht
so
ganz
seetauglich.
Haben
ihr
Köfferchen
aufgemacht
und
Stempel
und
Stempelkissen
rausgeholt,
die
hatten
ihr
Büro
dabei.
Jetzt
haben
wir
wieder
einklariert,
Ordnung
muss
sein.
Der
Skipper
macht
sich
frisch,
dann
gehen
wir
einkaufen.
Nachdem
wir
alles
im
Kühlschrank,
Weinkeller
und
Knabbersachenschrank
verstaut
haben,
gehen
wir
noch
einmal
los.
In der
Hafenmeisterei
(bei
der
Zicke)
kann
man
Brötchen
bestellen.
Wir
kaufen
noch
eine
Zeitschrift
und
Karten
und
Briefmarken.
Ich
bezahle
und
stelle
dann
fest,
die
hat
mich
um 1€
besch....nicht
mit
mir.
Ich
hole
ihn
mir
zurück,
ich
kann
ja
rechnen.
Das
kann
ja mal
passieren
sage
ich
freundlich
zu
ihr.
So
jetzt
können
wir
essen
gehen.
Nun
gut,
Flunder
ist
nicht
wirklich
mein
Ding,
aber
der
Rest
war
lecker.
Noch
einen
Eintrag
ins
Tagebuch
und
dann
gehen
wir
schlafen.
Es ist
ja
auch
schon
dunkel.

Dienstag 03.07.06
Wir
stehen
früh
auf,
weil
wir
doch
heute
mit
dem
rasenden
Roland
nach
Göhren
fahren
wollen.
Wir
kommen
zum
Bahnhof,
das
steht
die
Ola
von
connex.
Sie
sieht
aus
wie
ein
ICE,
aber
abgeschnitten.
Wir
sprechen
den
Zugführer
an,
der
steht
da und
raucht
sich
eine.
Der
ist
super
nett,
spricht
aber
so
schnell,
das
wir
nur
die
Hälfte, wenn
überhaupt,
verstehen.
Wir
machen
einfach
mit.
Der
Anschluss
in
Putbus
an den
Roland
ist in
45
Minuten,
wir
müssen
aber
nicht
warten,
er
nimmt
uns
mit
nach
Bergen,
dann
wieder
zurück
und
wir
erreichen
den
Roland
dann
trotzdem
und
haben
aber
in der
Zwischenzeit
doch
schon
etwas
von
der
Insel
Rügen
gesehen.
Meinetwegen!
In
Bergen
bekommen
wir
eine
Tasse
Kaffee
ohne
Zückli
von
ihm,
wir
sollen
doch
nur
Gutes
von
der
Insel
berichten.
Er
erzählt
von
Orten,
Verbindungen,
Privatisierung,
Schulungen
und
von
seiner
Frau.
Was er
uns
alles
in der
kurzen
Zeit
erzählt,
erzählen
andere
in
einer
Woche. Zurück
in
Putbus,
steigen
wir in
den
rasenden
Roland.
Niedlich
so
eine
historische
Eisenbahn
 
 
Bis
Göhren
16 €
ola!
In
Binz
müssen
wir
umsteigen,
in
eine
andere
nicht
ganz
so
historische
Eisenbahn,
dafür
sind
die
Sitze
aber
voller
Russ,
Das
gehört
dazu.
Stunden
(gefühlt)
später
sind
wir in
Göhren.
Ein
Strandbad mit einer klitzekleinen Promenade.
Mein
Mann meint, der Blaubeerpfannekucken und der Apfelstrudel mit Sahne
und Eis wären große Klasse. Wir unterhalten uns noch ein wenig mit
zwei alten Damen vom Nebentisch, die da meinten, das Dorf wäre doch
ganz nett. Schauen wir uns das doch mal an. Der Weg geht steil nach
oben und es ist brütend heiß. Selbst die Ureinwohner finden das es
zu heiß ist. Das Dorf ist wirklich recht nett, bis auf die Laternen
aus Edelstahl, die passen einfach nicht hier her.
Wir
bereiten uns auf den Abstieg vor, den Berg den wir gerade so mühevoll
erklommen haben. An der „Endstelle“ quasi am Baum der Weisen,
nehmen
wir den Bus nach Sellin. An der Nothaltestelle in der City, steigen
wir aus und laufen die Wilhelmstraße zur Seebrücke hinauf. Ja, erst
mal hinauf um dann –später!
Die
Straße ist gesäumt mit solch imposanten wunderschönen Häusern,
die Front im Wilhelmischen Stil. Dann kommt die Seebrücke
Ein
Hotel, dahinter die Landungsbrücke ! Wenn wir nicht runter gegangen
wären, ich hätte gedacht es wäre eine Projektion von irgendwas,
aber nicht real. War es aber!
Jetzt diese Stufen
wieder hoch- nein,
es
gibt doch einen Aufzug. Gut so ! ist schon sehr beeindruckend diese
Seebrücke und auch der Ort Sellin. Wir gehen noch ein wenig
spazieren, oh, da gibt es Matjesbrötchen! Boch so leckere hatten wir
noch nie. Hab ich selbst gemacht, sagt der Verkäufer. Aber die
müssen schwimmen, wo gibt es hier ein Bier?
So,
die
Fische
schwimmen
und
wir
wollen
langsam
zurück.
Wir
gehen
zur
Nothaltestelle
und
warten
auf
den
Bus.
Wir
erlauben
uns
den
Busfahrer
zu
fragen
ob wir
in
Bergen
umsteigen
können,
nach
Lauterbach.
Ein
freundliches:
weiß
ich
doch
nicht
ist
seine
Antwort.
Oh
danke!
Doch
dann-
In
Serams
kriegen
sie
Anschluss
! Oh
, das
ist
lieb,
wir
bezahlen
unser
Tickets
und es
bleibt
spannend,
weil
wir
nicht
wissen
wann
die
Haltestelle
Serams
kommt.
Endlich
angekommen
steigen
wir
um,
können
aber
nun
unsere
Tickets
für
5.90€
nicht
mehr
finden.
Ich
erzähle
es
unserem
neuen
Busfahrer
und er
meint,
sie
sehen
nicht
aus
wie
eine
Schwarzfahrerin
! Und
mein
Mann ?
Und
dann
geht
es
los:
Sauerland,
Straßenbe-
schaffenheit,
Privat,
Kommunen,
Weltpolitik,
wir
haben
alles
durch
als
wir
endlich
aussteigen
dürfen.
Er
sagt,
wenn
man
ein
„bisschen“
quatscht,
geht
die
Zeit
doch
viel
schneller
um. –
Ja
sicher!!!
Beim
nächsten Fischbrötchen reden wir mit zwei Radlern, die auf Rügen
eine Woche Urlaub machen. Hauptthema Fußball. Der Frau ist
langweilig, aber sie sagt es nicht. Nun müssen wir uns aber sputen,
um 21:00 h fängt das Spiel Deutschland-Italien an. Im Yauch gibt es
einen Plasmafernseher , aber kein Bier. Mit einige Leuten gehen wir
in den alten Hafen, da gibt es beides. Kurz – Deutschland verliert
2:0 in der Verlängerung. Mehr möchte ich auch über diesen Abend
nicht schreiben.
Mittwoch
05.07.06
Wir
sagen unseren Schiffsnachbar Tschüß und legen ab. Raus auf hoher
See, wir setzen das Großsegel und nicht nur das. Wir haben alles
gesetzt, Handtücher, Hemden und BH´s um das letzte bisschen Wind
auszunutzen Und wir schaffen es. Besser gesagt – ich schaffe es.
5,5 kn, festhalten, Kurs halten, es ist wundervoll !!!

 Dann
übernimmt mein Skipper die Pinne und was passiert - Flaute ! Es
kommt noch mal ein wenig was auf, aber das war es auch schon. Die
Segel werden eingeholt. Gut, nachdem wir alles verpackt haben kommt
noch einmal etwas Wind auf, aber auch der ist nur von kurzer Dauer.
Was ist das, von allen Seiten kommen Segelboote, mit und ohne
gesetzte Segel. Die Brücke in Greifswald, alle wollen da durch. Es
ist noch Zeit bis die Brücke aufgeht, deshalb wollen wir an der
Tanke festmachen und auch tanken. Beim ersten mal verpasse ich meinen
Einsatz, beim zweiten Mal klappt es dann, ein Herr der da steht,
nimmt die Leinen an, geschafft! Die Tanke hat zu, gut dann warten wir
eben hier bis die Brücke auf geht.
Mit
einem eindampfen in die Vorspring, legen wir ab- genial !
Wir
sind mit die ersten die durch die Brücke gehen und die letzten am
Hafen. Wir aber bekommen den besten Platz, nein, es ist die Tanke.
Hier können wir nicht bleiben, dann tanken wir eben. Gut getankt
machen wir dann noch mal fest. Wir gehen längsseits ums Eck und
legen mit einer Spring fest. Der Hafenmeister ist supernett, er ist
uns behilflich. Wir bekommen einen Chip mit dem wir die Türen der
sanitären Anlagen öffnen können.
The
tender off !
Wir
gehen duschen, danach sehen wir uns die Gegend an.
Das
Werftgelände finde ich total beeindruckend. Und den Hafen,
der
ist
auch
wirklich
schön.
So,
wir
wollen
noch
in die
Altstadt,
leider
schließen
hier
die
Geschäfte
schon
immer
um
18:00
h. Wir
gehen
essen,
irgendwie
hat
die
Kellnerin
an
Joachim
einen
Narren
gefressen,
er hat
sein
Glas
noch
nicht
leer,
da
steht
ein
neues
da.
Ich
mache
mir da
gar
keine
Gedanken,
mein
Mann
weiß
das
ich
weiß
wie
das
mit
der
Pinne
geht!
Wir
schauen
uns
noch
die
Gegend
an
Hier
soll das Musical Hair aufgeführt werden, die Proben laufen.
Es
war wieder ein schöner
Tag!
Donnerstag 06.07.06
Heute
klappt das mit dem Skipper nicht so richtig. Die Mannschaft hat noch
nicht gefrühstückt und er jagt sie ständig durch das Schiff. Rauf
runter, dann doch wieder etwas aufschreiben, dann vielleicht einen
Kaffee. So jetzt aber Motor an und dann Richtung Brücke, durch!
Jetzt halten wir erst mal Kurs 50°, wir stellen fest, besser ist
Kurs 70°. So jetzt geh in an die Pinne, wie wäre es mit der Fock?
Wir machen 5kn. Und mehr. So nun geht mein Skipper an die Pinne, die
Fock auf die andere Seite und ? ......ich hole sie ein. Wir kämpfen
uns durch die Tonnen und erreichen völlig durchgebraten -Wolgast.
 Das
Anlegen, nur noch eine Kleinigkeit. Hafenmeister, duschen, ab ins
Städtchen. Es ist eigentlich sehr schön, aber es ist
sehr heiß. Ein Bier und wie sagt mein Skipper immer – wir sind
knülle. Die Geschäfte schließen wie hier überall um 18:00 h,
warmes Essen bekommen wir bis 20:00 h. Nun sitzen wir hier, haben uns
das Städtchen angesehen, also sollten wir essen, bevor wir nichts
mehr bekommen. Joachim´s Essen sieht sehr gut aus, dann kommt meins.
Ich hatte mir einen Salat mit Fisch bestellt, was hier vor mir
steht, sieht aus wie ein Obstsalat. Er hat auch satt gemacht, aber
den Fisch habe ich gesucht. Wir treffen unser Theologenpaar mit
Kind. Wir tauschen uns noch aus und sie gehen, wir auch. Wir lesen
noch bis es dunkel wird, dann besprechen wir, wie der morgige Tag
aussieht, - wir müssen zurück. Dann gehen wir schlafen. Gute Nacht
Johnboy......
Freitag 07.07.06
Freitag,
unser letzter Tag! Wir machen es doch anders als wir es gestern
beschlossen haben. Es ist superheiß, die Brückenöffnung um 7:45 h
haben wir verschlafen, dann sollten wir um 12:45 h durchgehen, oder
die am Nachmittag , aber das macht gar keinen Sinn. Wir beschließen
das Boot zu putzen. Jo außen, ich innen, alle Fenster zu und dann
los, endlich mal ein Saunagang. Wir putzen über 2 Stunden, dann sind
wir fertig, aber fix und fertig. Das Schiff ist sauber, die Koffer
gepackt. Mit dem Duschen sollten wir uns jetzt beeilen, sonst ist die
Brücke wieder zu. Wir sind soweit und dümpeln vor uns hin. Das war
unser Liegeplatz in Wolgast!
Dann
ist es soweit, die Brücke geht auf!
Und
alle kommen durch, auch die letzten.  Wir
reisen von Tonne zu Tonne. Vor uns ein Pommesstäbchen, er setzt für
seine ach so Schöne die Segel, nur um sie dann doch wieder
einzuholen mangels Wind. Die fahren dann auch ins Achterwasser, -
soll es da nicht so schöne Ankerbuchten geben? Sie durfte
schließlich auch ans Ruder. Wir haben dann noch ein wenig die Fock
gesetzt und uns über die 5kn gefreut, als alles jäh ein Ende hatte.
Mein Skipper befiehlt – Fock einholen, da hinten ist Lassan! Gerade
wo es schön wird. Langsam schippern wir in den Hafen von Lassan. Ich
bin schon mächtig traurig. Wir machen sofort die Übergabe, sie ist
genau so unkompliziert wie bei der ersten Übergabe. Wir räumen noch
wacker das Schiff leer und sind schon auf dem Heimweg.
Das
war der schönste Urlaub meines Lebens, und dafür möchte ich meinem
Mann von Herzen Danken !!!
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