Canal de Nivernais

2 Wochen von Joigny nach Dompierre über den Canal de Nivernais ( 251 km / 130 Schleusen )
 
12.09.2009

Es ist Samstag 6:00 Uhr, um 6:00 wollten wir in der Riekenbank sein, es ist 6:20 Uhr als wir Gabi einfangen. ES GEHT LOS !
674 km – ca. 6 Stunden, 22 Minuten
Nachdem es mit der ausgedruckten Karte von Michelin nicht mehr klappt, nehmen wir das Fahrrad-Navi. Und,- schon geht die Meckerei los. Das Navi will immer über die Felder (ist eben ein Fahrrad-Navi), wir über die Straßen, trotzdem schaffen wir es gemeinsam Joigny zu erreichen. Joigny, die Stadt am Fluss L`Yonne.
Wir sind früh dran und gönnen uns ein Döner bevor es los geht. Nun ja, lecker ist anders. Aber wir sitzen auf der Mauer, gegenüber der Charterstation und freuen
uns schon auf unsere Pénichette®. Dann fahren wir über die Brücke zu locaboat. Eine Dame spricht nur französisch/Englisch, die andere französisch/deutsch. Unser Schlange französisch/deutsch ist länger, aber dann sind wir dran. Aber erst nachdem die Schweizer, die vor uns sind, ihren mobilen Fender vom Techniker holen (haha). Bei uns geht es ziemlich zügig, Ratz fatz, und wir fangen an das Boot (Augy) zu beladen: Taschen, Taschen, Kühltasche, Taschen, Räder, Körbe, Decken, Taschen und Taschen – bis das mal alles drauf Ist. Aber dann ist auch das geschafft. Dann müssen wir warten, aber das ist hier ein Sport, wie wir später noch feststellen. Aber da kommt er schon, unser Supervisior! Und dann fängt er an: das ist so und so, aber das brauchen sie nicht. Aber wenn das so ist, rufen sie locaboat an. Wenn das aber so ist, rufen sie locaboat an, oder kein Schleusenwärter, rufen sie locaboat an und überhaupt,- rufen sie locaboat an!!!! Es geht los, wie man fährt, erklärt er uns erst gar nicht, er sagt noch: nach Möglichkeit nicht am Ruder drehen !??!
So, wir hauen erstmal ab! Heute wollen wir durch 2 Schleusen. Vor der ersten warten, ab in die Schleuse, durch! In der zweiten Sind wir noch nicht ganz drin, Schleusentor zu, die Vorleine noch nicht um Den Poller gelegt, geht das Tor auch schon auf. Prima ! Wir fahren bis Laroche-St-Cydroine und legen wild romantisch direkt vor einem Restaurant an. Jetzt kochen wir uns erstmal etwas. Die haben vielleicht geguckt und sogar Fotos von uns gemacht. Wir haben uns anständig den Mund abgeputzt und sind dann spazieren gegangen. Im Ort war alles zu, wir sind noch ein wenig am Fluss entlang spaziert, dann sind wir zurück aufs Boot.

1. Schleuse nach Laroche-St-Cydroine Ecluse La Gravière


13.09.2009
Nach unsere ersten Nacht der Schock, wir sehen Gabi. Es ist 9:00 Uhr und da steht sie vor uns, mit einem Gesicht wie ein Luftballon. Mein Gott sieht die Scheiße aus. Im Laufe des Tages gewöhnen wir uns aber an diesen Anblick, doch da fängt sie sich auch schon die nächste Beule ein. Weil sie ja wie immer nicht hören kann sondern immer diskutieren muss, springt sie zu spät an Bord und knallt auf ihr Schienbein. Diese Beule kann man nur noch mit Eis kühlen. Dann geht es aber los. Heut machen wir laut Plan 9 Schleusen auf 24 km. Das Leben könnte so schön sein, aber wir machen eine Hausboot-Schleusen-Fahrt. Was gibt es da noch großartig zu schreiben, Rein in die Schleuse, raus aus der Schleuse. Man ist kaum raus, da kommt auch schon die nächste Schleuse. Da bleibt keine Zeit zum Kaffee trinken, zum essen. Oder gar zur Toilette zu gehen, da Wird geschleust ohne Punkt und Komma. Da ist egal welche Idioten du vor oder hinter dir hast, da wird Toleranz geübt bis zum erbrechen. Um es mal zu erklären warum Toleranz manchmal so schwer fällt:
Diese Typen fahren in die Schleuse, dümpeln da hin und her, mir doch egal ob da noch ein anderer mit rein will ich bin schon mal drin. Poller? Wo ist den hier ein Poller und welchen soll ich nehmen? Träum!! Ach ich nehme den, und dann stehen sei auch schon quer, ist doch egal, das kriegen wir schon hin. Und Ziehen sie sich hin und her und irgendwann passt es dann schon. Und dann kommen sie zu dir, weil, sie haben ja schon den Poller belegt und liegen fest (in der Schleuse, belegt! Prima) und dann sagen sie dir wie es geht. Und dann wollen die dir auch noch helfen und dir erklären wie du das machen sollst. Diese Leute, sind, weil sie ja ein Hausboot gechartert haben, echte perfekte Seemänner. Mir kommt der Kaffee hoch, wenn ich Zeit gehabt hätte einen zu trinken, aber, der Skipper sagt, hier wird Toleranz geübt. Aber, wie sage ich dann abends in Auxerre: unter den Einäugigen ist der Blinde König, oder so. Das Wetter ist prima, und da hält man schon was mehr aus. Dann sind wir in Auxerre. Wir legen an. Wir gehen längsseits an den Uferrand, hauen zwei Heringe in den Boden und belegen diese Heringe. Es ist wie beim zelten. So, jetzt einen Anleger und dann geht es kos. Wir wollen uns Auxerre ansehen. Es ist schon eine beeindruckende Stadt.Es geht immer weiter bergauf. Wir schauen uns noch die Stadt an, Sie ist wunderschön und dann gibt es hier ein Denkmal von Marie Noel, das hat mich schon beeindruckt.
KURZBESCHREIBUNG :
Marie Noels Aufzeichnungen aus einem Zeitraum von fast 40 Jahren (1920 - 1958) sind Zeugnis ihres schonungslosen und manchmal sehr einsamen Ringens um die Wahrheit. Ihre menschlichen und geistlichen Erfahrungen bringt die im französischen Sprachraum bekannte Lyrikerin in großer poetischer Dichte und bewegenden Bildern zur Sprache, nicht ohne eine gehörige Portion Selbstironie, die sie bei aller Klarheit ihrer Gedanken so sympathisch macht. Ihre Erfahrungen machen betroffen, weil sie am Glaubensweg einer Frau teilnehmen lassen, der die Grenzen des Unsagbaren berührt.
ZUR AUTORIN :
Marie Noël mit eigentlichem Namen: Marie Rouget, ist eine französische Lyrikerin und Schriftstellerin, deren Werk im französischsprachigen Raum recht bekannt ist. Sie erhielt unter anderem den Preis der „Académie fançaise“ für ihr Gesamtwerk. Sie lebte von 1883 bis 1967 und hat quasi ihr heimisches Auxerre/Burgund nie verlassen. In ihrem Werk besingt sie „Gott und die Seinen“ in Liedform. Nach einer enttäuschten Liebe in ihrer Jugend blieb sie alleinstehend, ihr Leben lang davon und von der Sehnsucht nach einer großen Liebe (die niemals kommen sollte) geprägt. Mit dem Tod ihres jungen Bruders an einem Weihnachtstag (daher auch ihr Pseudonym) bewirkte dies Glaubenskrisen, die ihr Schaffen beeinflussten. In diesem anderen, zweifelnden und kämpferischen Teil ihrer Persönlichkeit schrieb sie ab 1920 auf Einladung eines Priesters diese „Notes intimes“, die 1959 in Frankreich und 1961 in Deutschland erschienen.
Nach soviel Kultur haben wir Hunger. Auf einem großen Platz in mitten der Stadt finden wir eine Pizzeria, die hat 24 h auf, nachts kann man hier die Pizza ziehen wie an
einem Zigarettenautomaten. Das haben wir aber nicht ausprobiert. Nach dem essen gehen wir wieder runter, machen noch einige aufnahmen und schauen ob wir noch einen Bäcker für morgen früh finden. Finden wir aber nicht, dann muss Joachim morgen ein suchen, ich glaube er riecht den immer.

14.10.2009
Er riecht die Bäcker, den er kommt auch heute mit tollen Sachen von seinem Beutezug. Und die sind ganz niedlich eingepackt. Wir frühstücken und danach
gehen Gabi und Joachim einkaufen. Ich mache noch klar Schiff und als die beiden zurück sind, stehen wir in den Fluss (haha). Auf geht’s, um 9:00 Uhr macht die
erste Schleuse auf. Die ist dann aber schon voll mit einem dicken Ausflugsdampfer, der aber mal press in die Schleuse passt. So dümpeln wir dann
mal vor der Schleuse rum, es finden sich immer mehr Boote ein. Dann sind wir dran, aber vor jeder Schleuse und es sind 13, müssen wir warten -
Ecluse de Batardeau (Auxerre)
Ecluse d'Augy
1 Batardeau 1,00m
80 Preuilly 0,80m
79 Augy 1,10m
78 Vaux 1,00m
77 Toussac 1,69m
76 Belombre 0,78m
75 Bailly 1,35m
74 Vincelottes 1,57m
73 Vincelles 2,1m (Canal du Nivernaise)
72 Rivottes 2,13m
71 Maunoir 1,34m
Stichkanal nach Vermenton
La Noue 0,80m
Accolay 2,20m
und zurück auf den Canal du Nivernaise
Accolay 2,20m
Ecluse de Bélombre
Ecluse de Bélombre (Champs-sur-Yonne)
Ecluse de Vincelles
Embranchement de Vermenton
Ecluse de la Noue
Ecluse de Maunoir (No 71)
-so dachten wir zuerst. Wir kommen bis zur Schleuse Belombre,-Stop! Mittagspause! Mittags sind die Schleusen immer 1 Stunde geschlossen, ich glaube
die sind hier in der Gewerkschaft. Wir legen Backbord an, können weder festmachen noch können wir von Bord. Also Steuerbordseite, wir fahren rüber, dort können wir
auch nicht festmachen. Aber was ein richtiger Hausbootfahrer ist, der findet immer ein Stöckchen, oder einen Baum oder einen Ast, oder Laternenpfahl, oder ein
Loch in einer schrägen Wand. Gefunden, benutzt und an einer Straßenbegrenzung Leinen belegt. Hier machen wir einige Fotos gehen ein wenig spazieren und dann geht
es auch schon weiter. Hier waren wir schneller und die Nummer eins in der nächsten Schleuse Bailly. Vor der Schleuse Vincelottes hat uns eine Pinichette 1260R
überholt, die Besatzung: 2 Frauen, 2 Männer und das aktive Kind Aron. Ab da waren wir die Nummer 2 in den folgenden Schleusen. Nummer 3, eine Deutsche Besatzung, eine älter Frau, die das sagen hatten und drei alte Männer aus Entenhausen (Ennepe). Bis zur Schleuse Maunoir bleiben wir zusammen und sind zum Schluss ein eingespieltes Team. In der Schleuse Monnoir entscheiden wir uns, wir fahren nach Vermenton. Vermenton ist ein Stichkanal vom Canal du nivernais und dort soll es sehr schön sein, na dann machen wir das doch einmal. Hier geht es links ab, auch wenn man das auf Anhieb nicht gleich sieht. Wir lassen unser neuen Freunde aus Ennepe zurück und folgen den Schweizern, die sich wohl auch entschieden haben nach Vermenton zu fahren. Zwei Schleusen und wir sind in Vermenton. Es ist wie ein großes Hafenbecken. Die Schweizer gehen nach links, dort kann man aber nicht anlegen, sie zeigen es uns und wir gehen nach rechts. Wir fahren ein perfektes Anlegemanöver und legen souverän an. Nun kommen auch die Schweizer und da kein anderer Platz mehr frei ist, legen sie bei uns an. Die Leinen sind fest, unsere auf jeden Fall, da bricht der Himmel auf, es schüttet wie aus Eimern. Schnell Fenster und Türen schließen. Die Schweizer holen sich einen nassen Popo.
Vermenton Jetzt kommt bei uns die große Duschaktion, dann auf die Räder und ab in den Ort. Es geht ziemlich steil berauf und dann bergab und wieder bergauf und es
fängt wieder an zu regnen. Wir finden eine Brasserie, was immer das auch heißt, wir gehen rein und – finden – Die Schweizer. Brasserie = Gaststätte, Restaurant
Wir nehmen das Menü? Oder das Menü das MENÜ wir tun uns immer schwer mit der Entscheidung.
Das Menü:
Vorspeise: Melone mit Martini, oder Salat oder Fisch
Hauptgang: Nudeln Bolognaise, oder Kalbszunge oder Steak
Zwischengang: Käse mit oder ohne Brot
Dessert: Mouse au chocolat, oder Tiramisu oder Kokoskuchen oder Aprikosenkuchen
und für jeden ein 1⁄4 Liter Wein und das ganze für 12€
Das essen war einfach große Klasse. Die Köchin selbst kommt raus und bedient uns, als wir mit der Kommunikation mit Händen und Füssen und Zunge usw. nicht weiter kommen, holt sie einen anderen Gast, der ist Holländer und spricht auch etwas deutsch. Jetzt wird übersetzt in französisch, holländisch und deutsch. Wir tauschen uns aus und haben viel Spaß. Der Holländer erzählt, wenn einer in Holland viel isst, sagt man, er isst wie ein Burgunder. Wie sagt man bei euch fragt er? Uns fällt nur ein, man isst wie Gott in Frankreich. Der Holländer fand auch das Wort Gurke sehr lustig, er hatte es noch nie gehört. Wir hatten einen sehr schönen Abend in Vermenton, auch wenn wir nicht viel von der Gegend gesehen haben. Wegen des Regens.

15.09.2009
Früh beginnt der Tag, Gabi pumpt das Hafenbecken leer und Aron hört mal wieder nicht. Katzenwäsche, Frühstück und dann wollen wir los. Die Schweizer hauen ab,
wir brauchen noch ein wenig, dann geht es auch los. Der Tag beginnt mit Abschleusen, zwei Schleusen und wir sind wieder auf dem canal du nivernais. Vor
jeder Schleuse werde ich ausgesetzt und springe wie Skippi das Känguru. Die erste Schleuse haben wir alleine, die zweite teilen wir uns mit Amerikanern, die
sind schon seit Juni hier und hatten nur traumhaftes Wetter. Sie fahren in Richtung Auxerre, wir in die andere Richtung – bye! Und sofort wieder links in die
erste Schleuse aufwärts. Ich laufe zur Schleuse um gleich wieder die Leinen anzunehmen, sage Bon jour! zum Schleusenwärter und er fängt an lustig mit mir zu
reden. Ich versuche ihm klar zu machen, ich verstehe kein Wort, aber er versteht mich auch nicht. Und so werden wir ein perfektes Team, das sich nicht versteht
und trotzdem weiß was der andere sagt. Er sagt, dumm mit dem Wetter, das es regnet ist nicht schön. Es wird aber heute auch nichts mehr. Er soll sich irren, ist
aber alles nicht so schlimm, er ist sehr nett. – Orewa (Au revoir!)
Weiter, an der nächsten Schleuse, ich muss nicht erwähnen das sie mich immer wieder aussetzen, wieder ein netter Schleusenwärter, über das Wetter sagt er
nichts. Dann haben wir so ein paar Arrogante vor uns, es sind Deutsch, die wir aber nicht als Deutsche erkennen, weil sie einfach nicht reden. Ok,- dann eben
nicht. Nun kommen wir zur nächsten Schleuse, sie gehen links, - prima, wir gehen daran vorbei und haben einen schönen Anlege, ganz vorne, Poolposition. Schön hier!
Mailly-la-Ville
Gabi findet das unser Boot total schmutzig ist und fängt an es zu putzen. Es strahlt nur noch so als wir wieder losfahren und auch als erste in der Schleuse
sind. Dann fahren noch unsere neuen Freunde ein, das war es, wir werden geschleust. Weiter geht’s, nächste Schleuse, ich laufe vor, ein netter
Schleusenwärter, wir unterhalten uns in englisch und es klappt ganz gut. Joachim soll rein fahren, aber ein kleines rotes Stahlboot mit dem schönen Namen Rouge,
drängt sich davor. Eigentlich nicht so schlimm, aber es ist ein Chaosboot. Es fährt in die Schleuse und schreddert erstmal das Schleusentor. Der Schleusenwärter
bekommt fast einen Infakt. Nun sind wir schon zu viert die ihm helfen und irgendwie bekommen wir ihn durch die Schleuse. Der Schleusenwärter kommt zu
uns und bedankt sich herzlich. So geht es aber weiter, er macht so ziemlich alles falsch was man falsch machen kann, wir sind ständig auf der Hut, das Chaosboot
vor uns. Dann fährt er sich am Ufer fest, wir fahren ohne ein schlechtes Gewissen zu haben an ihm vorbei, die anderen tun es auch. Doch nun haben wir sie hinter uns,
nun dann werden wir eben helfen so gut es geht.
In jeder Schleuse das gleiche Theater, wir sind froh als wir in Chàtel-Censoir ankommen. Hier wollen wir anlegen. Der Anlegen liegt parallel zur Schleuse. Wenden auf engstem Raum wäre großzügig ausgedrückt, wenden auf der Stelle schon eher. Joachim macht das Perfekt!!!! Zack und wir liegen fest. Wir verbringen noch ein wenig Zeit auf dem Boot, es macht einfach spaß den Leuten beim schleusen zuzusehen. Wir sehen auch die Schweizer und wünschen ihnen noch eine schöne fahrt. Vielleicht sehen wir uns noch mal, wäre schön. Jetzt wollen wir uns aber noch den Ort ansehen, dazu klettern wir auf einen Berg bzw. wir klettern eine Treppe hoch und höher, es nimmt kein Ende, irgendwann schon. Man hat hier eine prima Aussicht:
Wir stecken noch eine Kerzen an, dann gehen wir weiter. Wir suchen hier, wie auch in den anderen Orten nach einer Post, oder auch nach einem Lebensmittelgeschäft. Schwierig! Postkarten gibt es hier fast überall, aber Briefmarken zu bekommen erweist sich als sehr schwierig. Ein kleines Lebensmittelgeschäft finden wir, unsere Ausbeute: ein paar Tomaten, Kaffee und eine Gurke. Ist ja schon mal etwas. Dann finden wir noch ein Lokal, das macht aber erst um 19:00 Uhr auf und wir müssen reservieren. Machen wir, dann zurück zum Boot. So, nun zum Essen, nicht so gut wie den Abend vorher, aber viel teurer (75€), exquisit halt, nicht schöner, nur nobler. In diesem Lokal trifft sich alles, unsere alte Crew mit den 15 Jahre alten Fleecepullis (haben sie uns erzählt) und die hautvolaute und wir. Man kann nicht alles haben.
Den Rest des Abends verbringen wir mit Unterricht in Klospülung, schreiben, lesen, spielen. Dann aber ab in Bett.

16.09.2009
Unsere Zeit zum aufstehen ist immer so gegen 8:00 Uhr wenn Gabi die Bluse platzt und dann das Hafenbecken leerpumpt. Frühstück in aller Ruhe, dann legen
wir ab, (eindampfen in die Vorspring). Vor uns unsere alte Crew aus Ennepe, die haben uns so ins Herz geschlossen und freuen sich riesig das sie mit uns losfahren
und mit uns schleusen können. So schleusen wir wacker drauflos. Mal werde ich ausgesetzt, mal schicken sie einen mit dem Fahrrad los, wo wir nicht genau wissen
ob er auch ankommt. Aber wir sind gut. Der Kanal wird manchmal sehr eng und die Brücken sind Mauselöcher, aber irgendwie passen wir immer durch. Mit den Leuten
von der Arthe (die Crew mit den 3 alten Herren und der resoluten alten Frau) sie sagt sie braucht sie alle 3, entwickelt es sich gut. So, jetzt aber noch eine
Schleuse, dann ist Mittagspause. Wir fahren weiter, die Arthe im Schlepptau.
Pont-levis de Chazel
Klappbrücken, sie liegen abseits der Schleusen und müssen händisch bedient werden. Viele dieser Klappbrücken haben wunderbare Anlageplätze zu beiden Seiten der Brücke, denn man muss ein Mannschaftsmitglied absetzen, das die Kurbelarbeit übernimmt und auf der anderen Seite nach dem Zukurbeln wieder aufnehmen. Die meisten Brücken befinden sich in bestem Zustand und verfügen über ein kräftesparendes Schneckengetriebe, das entgegen anderer Ansicht nicht so heißt, weil es die Brücke so langsam bewegt.
Und da ist sie unsere erste Klappbrücke! Wir legen längsseits an, machen fest und Joachim geht nachsehen und fängt an zu kurbeln. Er ruft, aber was? Er ruft Foto-
Foto? Oh,- er möchte ein Foto von sich beim hochdrehen der Klappbrücke, das ist ja niedlich. Ok, im Kasten! Die Arthe macht gar nicht erst fest, sie fährt einfach durch. Wir dann auch, machen hinter der Brücke wieder fest, nehmen Joachim auf und es geht weiter. Die Arthe lässt uns vorbei, hahaha, warum wohl. So, jetzt kommen wir an eine Kreuzung, Fluss / Kanal und direkt im Einlauf des Kanals eine Schleuse – Mittagspause!! Wir legen an einer etwas steilen Stelle an, es gibt aber auch keine anderen Stellen, klettern auf allen vieren hoch und machen mit den Heringen fest. Jetzt erst mal einen Kaffee. Da kommt er auch schon, der Schleusenwärter. Also, Heringe los, ab in die Schleuse, Leinen annehmen. Kommunikation mit dem Schleusenwärter. Boot muss ganz nach vorne, da kommt noch ein drittes Boot, ok. Ganz vorne festmachen, perfekt! Bitte an der nächsten Schleuse genauso festmachen, sonst passen keine drei Boote rein, alles kuschelig eng, aber es geht gut. Gut gemacht sagt der Schleusenwärter, natürlich auf französisch, nein nicht festmachen, gut gemacht. Warum ich das verstanden habe obwohl ich kein Wort Französisch spreche? Das ist eben deutsch/französische Freundschaft, man versteht sich eben. Und so ist es dann auch an der nächsten Schleuse, es klappt wieder prima. Die Besatzung des dritten Bootes ist zwar ziemlich zickig, aber wir sind ja in der Überzahl. Dann kommt noch ein spannnendes Stück Kanalfahrt – eine Linkskurve, durch eine
stillgelegte Schleuse und Schleusen sind eng. Auch der Kanal ist sehr eng, unser drittes Boot hat immer wieder Schwierigkeiten und dängelt rechts und links an.
Dann kreuzen wir einen Fluss und alles ist wieder gut, Weiten. Weiter auf diesem breiten Stück bis zur heute letzten Schleuse, sie ist direkt vor Clamency und ist
zu. Wir gehen längsseits und halten uns am Geländer der Straße fest, man ist ja flexibel, Als wir sehen das die Schleuse aufgeht, gehe ich vor. Die Schleusen sind
hier alle ziemlich hoch 2,13m, 2,17m, 2,73m das ist doch schon was , oder?
Da fährt man dann schon in ein Loch und sieht nichts. Man sieht nichts wenn man auf dem Boot ist. Ich stehe oben und weiß Bescheid. Der Skipper von der Arthe fragt:
wie sieht es denn da oben aus? Ich sage ihm, Cocktailbar, oben ohne Bedienung, alles was dein Herz begehrt. Er sagt, toll, ich sehe nichts. Natürlich gibt es hier keine
Bar, keine oben ohne Bedienung. Wir sind durch und legen an, hinter uns die Arthe. Joachim holt sein 5l Fässchen Bier und wir trinken einen Anleger. Das sind wir:
Isi (Marie Luise) Rainer Jürgen und unser Kalli Joachim Gabi und ich Das ist der „Hafen“ von Clamency Das auch hier noch einmal mit Schleuse Joachim und Gabi wollen mal schauen ob man hier einkaufen kann und ob es hier eine Post gibt. Ich koche und nach dem essen wollen wir uns die Stadt ansehe, danach wollen wir duschen, wenn es eine gibt. Soweit klappt alles prima, wir haben endlich Briefmarken und die beiden haben auch ein wenig eingekauft. Auch eine Dusche gibt es hier. Also essen wir erstmal und dann geht es ab in die Stadt. Die Stadt Clamency ist wirklich schön. Und als wir nun zurückkommen ist die Dusche verschlossen, Pech gehabt.

17.09.2009
Wir sitzen beim Frühstück, da kommt Kalli. Wann geht ́s denn los? Was? Ja, so in
einer 1⁄2 Stunde. Ja gut, das schaffen wir! Isi freut sich und sagt das es sehr
schön wäre wenn wir vorfahren, dann ist das doch so entspannt. So machen wir es
dann auch. Wir sind vorne und ab geht es. Im alten Trott, entweder an Land
setzen oder die Leiter hoch. Heute meistens die Leiter hoch. Die Schleusentore
stehen heute weit auf für uns. Und sie hoch, 2,50m. 2,70m,2,90m und eine sogar
4,85m. Das ist aber eine Doppelschleuse.
Pont-levis de Thoury
Pont-levis de l'Arc
Und dann noch die Klappbrücken die wir
rauf und runter kurbeln müssen.
Unsere Arthe sieht das sehr entspannt, sie fahren durch und wartet nach den
Brücken auf uns. Wir schleusen und schleusen kurbeln und kurbeln und dann ist
Mittagspause. Wir nageln uns in die Botanik. Eine Stunde später kommt der
Schleusenwärter, 10 Minuten schleusen, dann geht es weiter. 10 Schleusen haben
wir mit der Arthe heute gemeinsam hinter uns gebracht, jetzt ist Zeit zum
Abschied nehmen. Morgen müssen sie ihr Boot abgeben. Also Tschüss Isi, Rainer,
Jürgen und auch Kalli. Drück, Küsschen, wir hören voneinander, Tschüssssss!! Wir
fahren noch drei Schleusen weiter. Drei Schleusen weiter heißt auch morgen drei
Schleusen weniger, statt 21 nur 18. Wir legen in Dirol auf freier Strecke an.
Joachim und ich fahren mit den Rädern in den nächsten Ort, wir wollen einkaufen,
Gabi will duschen. Gabi kann auch duschen, wir aber nicht einkaufen, hier gibt es
nichts und wenn ich schreibe nichts, meine ich gar nichts. Auch nicht im nächsten
Ort. Zum Abendbrot gibt es Tomatensalat und Brot, macht auch satt. Nach dem
Abendessen will ich auch noch schnell duschen, doch das Wasser bleibt kalt.
Duschen fällt flach.
18.09.2009
Wir wollen heute die ersten an der Schleuse sein und, wir wissen das die
Schweizer hinter uns sind. Noch vor dem Frühstück brechen wir auf, kurz nach
9:00 Uhr kommt der Schleusenwärter. Wir schleusen allein und so geht es auch
die nächsten 17 Schleusen, allein. Wir haben auch eine Dpoppelschleuse drin, und
vor dieser Doppelschleuse machen wir Mittag. Weil, um kurz vor 12:00 Uhr wird
hier nicht mehr geschleust. Da wir kein Proviant mehr an Bord haben und vor
allem kein Klopapier müssen wir einkaufen. Also alle Räder von Bord, in 3km
Entfernung soll es eine Einkaufsmöglichkeit geben. Wir sind 600m gefahren, da
kann Gabi nicht mehr und fährt zurück. Wir fahren weiter, es nutzt ja nichts. Auf
dieser Fahrt kommen wir an der Basisstation Corbigny vorbei
und,- da steht mein Auto?! Was ist das denn? Wir fragen nach ob das seine
Richtigkeit hat, hat es! So, jetzt aber einkaufen, los geht’s. Wir fahren insgesamt
15km bergauf, bergab und finden dann endlich ein kleines Geschäft. Also, es gibt
andere Dinge die mir mehr spaß machen. Aber, wir haben Toilettenpapier. Die
Mittagspause ist vorbei, die Schleuse geht auf. Nun schleusen wir munter weiter,
rausspringen, Leiter hoch, laufen bis zur nächsten Schleuse, alles ist drin, ein
bunter Programm. Wir fahren bis Sardy de Epirie, ein schnuckeliger Anlegeplatz,
total einsam, aber sehr schön.
Joachim fährt noch einmal los, wir immer noch kein Brot. Er sieht ziemlich fertig
aus als er wiederkommt, aber er hat Beute gemacht. Wir haben noch Dosenfutter,
können aber keinen Dosenöffner finden, also gibt es heute Tomatenuppe, frische
Tomaten haben wir ja heute Mittag bekommen. Essen, duschen und dann ab nach
draußen, ist wirklich schön hier.
19.09.2009
Es ist wirklich ein schönes und idyllisches Plätzchen von dem wir heute ablegen. Es
gibt hier zwar kein Strom, kein Wasser (Wasser im Kanal schon, aber kein
Trinkwasser), keine Laterne, kein Bäcker (der wohnt weit weg) , eigentlich gibt es
hier gar nichts, nur zwei Picknickbänke.
So, heute kommt die Schleusentreppe. 16 Schleusen auf 3,2km. Schau ́n wir mal,
sagt der Blinde. Haha, wir kommen gar nicht zum schauen, es geht sofort los.
Am besten einer von uns läuft von Schleuse zu Schleuse
Die Schleusentreppe von Sardy-les-Epiry
Der Canal du Nivernais wurde einst gebaut, um Paris
mit Brennholz zu versorgen. Heute bietet er jede
Menge Anschauungsmaterial zur Kanalbautechnik des
19. Jahrhunderts. Insgesamt 81 Schleusen säumen
den Kanal, der nebenbei noch herausragende Kunst
und saftig grüne Landschaften zu bieten hat.
Unbedingt sehenswert sind die sich über drei
Kilometer erstreckenden 16 Schleusentreppen zum
Ausgleich des starken Gefälles. Sie zählen zu den
schönsten Baukunstwerken am Canal
Der Tag hatte mit dichtem Nebel begonnen, man konnte die Schleusen kaum
sehen. Doch dann reißt der Himmel auf und wir haben einen wunderschönen Tag.
Wir schleusen und schleusen! Es ist kurz vor 12:00 Uhr – Mittagspause - !! So
stehen wir in der Schleuse und es geht nicht weiter – also – in der Schleuse
belegen, sie machen die Tore nicht mehr auf. In einer Stunde kommen sie wieder
versprechen sie uns. Wir glauben ihnen.
Vor zwei drei Schleusen, ja man rechnet hier mit Schleusen, waren wir in einer,
die muss man sich angesehen haben. Skulpturen aus Bauschaum, alte Autos,
Ramsch, Kram, da laufen wir jetzt erstmal hin, ist ja nicht weit.
Gérard l’Indien
Das muss man sich angesehen haben. Unter anderem verkauft er auch Honig und
Honigseife, eigentlich verkauft er alles. Mit der Addition hat er es nicht so ganz.
Nachdem er versucht hat 3 Zahlen zu addieren und es nicht klappen will, holt er
einen Zettel und einen Stift, das funktioniert auch nicht so ganz, aber es ist schon in
Ordnung, wir sind ja bei ihm. Wir haben Honig gekauft, eher die Katze im Sack, wir
wissen nämlich gar nicht was drin ist, aber es sieht aus wie Honig und miel so
übersetzen wir, ist Honig. Wir werden sehen.
Nach 11/2 Stunden kommt auch der Schleuser zurück, Glück gehabt, es geht weiter.
Nein, es ist ja nicht so, das sie gar nicht kommen, aber die Zeit läuft hier halt ein
wenig anders. So, nun noch 4 Schleusen und dann ist es geschafft. Und jetzt wird
getunnelt. Hinter einer lang gezogenen Biegung kommt der 1. Tunnel
212m lang und etwas mehr als eine Bootbreite breit. Dann geht es weiter durch eine
enge Schlucht bis zum nächsten Tunnel, gleiche Breite, etwas länger, 268m.
Irgendwie grulig, nass, kalt, dunkel. Aber das ist noch gar nichts, der Tunnel der
jetzt kommt, ist die Härte. Dunkel wie ein Bärenpopo und 758m lang. Noch nässer,
noch kälter, noch dunkler.
1. Tunnel: Tunnel de Breuilles
2. Tunnel: Tunnel de Monas
3. Tunnel: Tunnel de La Collancelle
Unsere Positionslichter funktionieren nicht und das Steuerbordlicht fehlt ganz.
Doch mit 3 Taschenlampen und einem guten Steuermann geht es schon. Vor uns ein
Ausflugsschiff, es schreddert die ganze Strecke an der Wand entlang und wird
immer langsamer, das ist sehr spannend. Dann erblicken wir das Licht der Welt,
geschafft! Noch ein Stück durch die Schlucht, dann sind wir in Baye.
Pierre-Paul Zivy, Retter des Canal du Nivernais
Wir fahren ein perfektes Anlegemanöver und der Skipper lässt sich großkotzig an
Land ziehen, Angeber! Die Heringe in den Boden gerammt, FEST. Hier soll es eine
Rundumversorgung geben, mit alles. Und was bekommen wir? Ich werde es verraten:
eine Duschmarke, eine Wassermarke und drei Postkarten. Briefmarken gibt es hier
nirgendwo, wahrscheinlich kann ich die Postkarten erst in Deutschland frankieren
und einwerfen. Gabi geht duschen und wir müssen um Wasser aufnehmen zu können
an einen anderen Anleger fahren. Das Boot ist voll, Gabi geduscht also fahren wir mit
den Rädern in nächst Dorf. Sie sagen so ungefähr 11/2km entfernt. Aber wie wir ja
inzwischen wissen, die Angaben sind nicht immer stimmig. Also wie immer, bergauf,
ein bisschen bergab, dann aber doch lieber immer bergauf. Dann ist es geschafft, wir
sind da. Und hier ist, wie soll ich sagen, gar nichts los. Eine Kirche, drei Häuser, keine
Leberwesen. Wir finden eine Grillstation, prima, die macht erst in einer Stunde und
30 Minuten auf. Kein Geschäft, keine Kippen, kein gar nichts sonst. Joachim fährt
zurück, irgendwo an Bord sind noch Tabak und Blättchen. Nach einiger Zeit kommt
ein Auto, mit Menschen, es sind die Leute vom Grill. Es dauert nicht lange und sie
machen auf. Wir sind erstaunt, eine Gaststätte mit einigen Tischen und einer Bar,
hat man von draußen gar nicht gesehen. Wir setzen uns nach draußen, das Wetter ist
sehr schön. BIER! S`il vous plaît (sil wu plä)! Dann sehen wir es erst,- in der
Gaststätte rechts hinten, ist ein Verkaufsraum (wir dachten erst es sei der
Lagerraum), juchu, wir können einkaufen. Und das machen wir jetzt erstmal: Bier,
Wein, Tomaten Thunfisch Käse......und ein gefrorenes Baguette (es gibt kein frisches
Brot) egal. Das alles können wir erstmal auf einem gedeckten Tisch im Lokal ablegen,
bezahlen sollen wir später, zuerst wird gegessen. Soll mir total recht sein. Dann
bestellen wir, vorher muss man noch erwähnen, die Chefin, eine Französin, spricht
mit uns deutsch, englisch und französisch. Und so verständigen wir uns, wir haben
sehr viel Spaß. Vorspeise, Hauptspeise, Absacker. Es ist ein super toller Abend. Dann
packen wir unsere Einkäufe, sie haben uns sogar Zigaretten verkauft, bezahlen und
wollen gehen. Da bieten sie uns sogar noch an uns zum Anleger zu fahren! Wir finden
das ganz toll, lehnen es aber dankend ab. Auf die Räder und los gehts. Das gefrorene
Baguette macht die Grätsche, das finde ich sehr lustig.
Canal du
Schön war es !!!
Nivernais,
vue sur le
port de
Baye
20.09.2009
Um 9:00 Uhr geht es los, wir stehen an der Schleuse, keiner da. Es dauert ein
wenig, aber dann kommt einer. Es ist Sonntag und es regnet, ich verstehe das.
Dann sind wir durch, ab heute wir abgeschleust. Es hat schon die ganze nacht
geregnet und ich glaube das hört auch heute nicht mehr auf. Das ist
wildromantisch so im Regen. Auch heute verbringen wir die Mittagspause in einer
Schleuse. Nur heute regnet es und hier ist weit und breit nichts. Wir scheuen zu
wir eine Frau versucht die Hühner zu fangen, das ist sehr lustig. Sie schafft es
auch nicht, auch nicht der Mann der versucht ihr zu helfen. Ich glaube nicht das
die beiden das komisch finden, ich ja. Ansonsten trinke ich Kaffee und warte.
Auch den Rest des Tages regnet es, aber das habe ich ja vorausgesehen, hihi.
Die Dreifachschleuse von Chavance hinter den Tunneln
Es gibt aber auch noch ausgefallene Schleuse auf unseren Weg nach Châtillon-en-
Bazois.
Nass wie die Pudel und mit schlammigem Boot, kommen wir in Châtillon-en-Bazois
an, es regnet immer noch.
Châtillon-en-Bazois
Dieses alte, wehrhafte Städtchen erhebt
sich auf einem vom Fluss und dem Canal du
Nivernais umflossenen Felsplateau, was den
Ort äußerst reizvoll wirken lässt. Der an
Wasserläufen reiche Bezirk von Châtillon wird
zurecht als El Dorado der Angler bezeichnet.
In einer von Ackerbau und Viehzucht
geprägten Region bildet Châtillon-en-Bazois
das historische Zentrum. Von der langen
Geschichte des Orts zeugen das Schloss und
die Kirche.
Mit dem Fahrrad erkunden Joachim und ich den Ort. Zu unsere Freude gibt es
hier einen Bäcker, einen Supermarkt und einen Tabakgeschäft. Morgen werden wir
erstmal einkaufen. Was ist das? Hier gibt es sogar eine La Poste,
ich kann endlich die Karten abschicken. Aber warten wir erstmal bis morgen und
fragen. Vielleicht wird morgen alles gut. Geschleust wird dann mal ein wenig
später. Es regnet weiter.
21.09.2009
Raus aus dem Bett und fertig machen. Der Supermarkt macht um 9:00 Uhr auf
und der Bäcker und die La Poste und der Tabakladen. Es ist wie im
Schlaraffenland. Zuerst in den Supermarkt, was es hier alles gibt, toll. Dann zum
Bäcker, der hat zu. Der 2. Bäcker auch, na so was, dann zurück in den Supermarkt.
Wir erwischen das letzte Brot, Glück gehabt. Zurück zum Boot, da hält der
Kastenwagen, Baguette? Ja sicher, und Quiche Lorainne und Croissants. Diese
Quiche Lorainne sind sowas von lecker. Dann geht es aber los. An der ersten
Schleuse eine kleine Asiatin, total nett, mit ihr kann man sich englisch
verständigen. Sie ist total witzig, sie sagt sie macht den Job weil man dabei total
schlank bleibt und man dicke Oberarme bekommt. Der Tag wird schön und weil wir
fest daran glauben, ist es auch so, die Sonne scheint, es ist herrlich.
Wir haben von der 1. bis zur 11. und letzten Schleuse für heute Engländer hinter
uns. Die sind ganz vorne, in der ersten Schleuse lassen sie sich noch helfen, dann
können sie es alleine, dann noch besser als alle anderen. Sie machen an den
Rettungsringhäuschen. An der Leiter. einfach an Steinen, oder gar nicht fest. Also
einfach rein fahren in die Schleuse, Motor aus, versuchen von Bord zu kommen, in
der zwischenzeit steht das Boot eh quer, dann kann man es vielleicht , wenn
jemand von Bord gekommen ist, es noch hin und herziehen, oder einfach auf die
anderen draufdengeln, aber man ist drin. Raus aus der Schleuse, auch schön, erst
die Leinen einholen, aber vorsichtig, die dürfen auf gar keinen Fall nass werden,
Boot quer stellen, mit dem Bootshaken hin und her schubsen, bis es einigermaßen
gerade steht, Motor an, Boot steht quer, egal, es geht hier nicht um einen
Schönheitswettbewerb, wir wollen ja hier nur raus. Und das schaffen sie ja auch,
im zick zack. Und nach jeder Schleusung wird der Mopp rausgeholt und geputzt,
das ist sehr spaßig, 11 mal an diesem heutigen schönen Tag. Und weil doch heute so
ein schöner Tag ist, wollen wir mal Marianne hören, - CD-Player kaputt, ich glaube
wir sollten locaboat anrufen, nein war nur ein Spaß.
Die Mittagspause verbringen wir vor einer Schleuse, wo sonst? Die Engländer
rechts, wir links. Und wer kommt da angefahren, unser Bäckersmann im
Kastenwagen, viel hat er nicht mehr. Wir sitzen an Bord und genießen unseren
Kaffee. Eine Stunde später geht es weiter.
Das gleiche Spiel bis Pannecot.
Pannecot ist eine Anlegestelle (Hafen), direkt am Campingplatz, mit
Rundumversorgung mmh. Campingplatz zu, Geschäfte, nein, Duschen ja, aber kalt.
Aber das tolle ist, wir brauchen auch die 8€ Liegegebühr nicht bezahlen und
Wasser dürfen wir auch nehmen, prima ?!! Es ist trotzdem schön hier und als
Notration haben wir ja noch Spagetti.
Port de Panneçot
22.09.2009
Pannecot früh am morgen, der Tisch ist gedeckt, das Leben könnte so schön sein,
da sehen wir, die Engländer machen alles fertig zum auslaufen. Das geht nicht,
nicht schon wieder mit den Engländern schleusen und sie sind vielleicht auch noch
vor uns, -  ́non! Wir lassen alles stehen und liegen, Motor an, Leinen los! Puh, das
ist ja noch einmal gut gegangen. Bei dickem Wetter fahren wir los, man kann nicht
wirklich viel sehen. Eine scharfe Rechtsbiegung und wir sind in einer Schleuse.
Wieso aufschleusen?!?! Da sehen wir das diese Schleuse stillgelegt ist, wir können
einfach durchfahren.
So kämpfen wir uns bei dickem Nebel von Schleuse zu Schleuse. Wir sehen sie
eigentlich erst wenn wir drin stehen. Es ist Mittag und der Himmel reißt auf und
die Sonne kommt raus, es wird wieder wunderschön. Heute haben wir wieder nur
11 Schleusen, so langsam wird es langweilig. Ich gehe Ruder und habe einige
Brücken geschafft (oder eher sie mich) und den Gegenverkehr bewältigt. Das auf
diesem schmalen Kanal zwei Boot aneinander vorbei fahren können, glaube ich
immer erst wenn sie aneinander vorbeigefahren sind.
Ok, auf dem Bild kommt es aber auch nicht so
rüber, wie schmal er ist.
Mittagspause machen wir in Cercy la Tour.
Bassin de Cercy-la-Tour
Bei der Madonna am blauen Himmel gehen wir spazieren, über den Dächern von
Cercy la Tour. Es ist sehr schön hier. Doch wir haben dem Schleusenwärter
gesagt, wir wollen in einer Stunde weiter, als beeilen wir uns wieder an Bord zu
kommen. Eine Stunde ist schnell um (wenn es etwas zu sehen gibt). Wir dachten
aber auch, es kommt sofort wieder eine Schleuse, aber da kommt erstmal keine.
8km ohne Schleuse, was macht man da? Hoffentlich kommt keine Langeweile auf.
Und hier ist nur Landschaft und natürlich Landschaft, Doch wir schaffen es ohne
besonderen Vorkommnisse. Und da ist sie die von uns allen herbeigesehnte
Schleuse. Wir schleusen und dann schleusen wir wieder, ja so kennen wir es. Doch
dann, - die nächste Schleuse, - zu?! Was ist hier los? Ich lasse mich an Land
bringen und schaue nach. Nach einer kurzen Kommunikation mit dem
Schleusenwärter, weiß ich mehr, denn ich verstehe kein Wort. Wir warten und
vertreiben uns die Zeit mit Äpfel pflücken. Dann macht er die Schleuse auf und es
geht weiter, als wäre nichts geschehen, ist es auch nicht. Dieser Schleusenwärter
begleitet uns schleusentechnisch bis ans Ende des Kanal du nivernais. Orewa,
merci!!
Jetzt sind wir auf der Loire. Ein kurzes Stück, dann geht eine 180° Biegung in
einen Seitenkanal, wir wollen an eine Anlegestelle an der Brücke in Decise. Dieses
Stück zu fahren ist sehr spannend, die Wassertiefe beträgt 0,6m das ist jetzt
nicht sonderlich viel und irgendwie ist dieses Stück auch in der Karte nicht
wirklich beschrieben. Na, ob wir hier mal richtig sind? Es bleibt spannend. Dann
sehen wir die Brücke und rechts davon liegt ein Boot, also sind wir hier nicht
verkehrt. Wir legen an.
Decize an der unteren Loire
Unweit der Mittelgebirgsgipfel des Morvan liegt
Decize, der Hauptort des südlichen Nivernais.
Die auf einer Felsinsel in der Loire errichtete
Stadt fügt sich harmonisch in die umliegende
Landschaft ein. Aufgrund ihrer besonderen Lage
kann die Stadt auf eine bewegte Geschichte
zurückblicken, die das Stadtbild dauerhaft
geprägt hat. Am Zusammenfluss von Loire und
Aron und an der Verbindung des Canal du
Nivernais mit dem Seitenkanal zur Loire stellt
Decize ein markantes Wasserstraßenkreuz dar.
Wir wollen uns mal ein wenig umsehen, Räder von Bord und los geht’s. Nach der
ganzen Einsamkeit ist Zivilisation so eine Sache. Es ist hier mächtig was los auf
den Straßen und wir haben so unsere Schwierigkeiten. Aber wir schaffen es schon.
Zurück aus dem Chaos, noch ein wenig am Kanal entlang, dann in die Stadt. Die
Stadt ist nicht gerade klein, aber die Geschäfte und auch die Restaurants- zu.
Wir suchen noch die im Bordbuch beschriebenen Sanitären Anlagen, aber wir
finden sie nicht. Dann wird heute mal wieder kalt geduscht, ist ja auch noch
gesund. Wir schauen noch mal ab wir nicht doch noch ein Restaurant finden. Alles
was wir finden ist eine Dönerbude. Hört sich schon komisch an wenn ein Türke
französisch spricht. Er ist sehr nett und sagt, wir können uns auch auf die
Terrasse setzen. Terrasse? Gegenüber seines Ladens ist auf einem Gehweg eine
freie Stelle, dort hat er einige (2) Tische aufgebaut, ok wir gehen auf die
Terrasse. Für das Geld hätten wir auch im Restaurant essen können, wenn eins da
gewesen wäre. Es war trotzdem sehr witzig.
23.09.2009
Als wir in Decize ablegen ist wieder dickes Wetter, ich geh nicht Ruder, ich seh
nix. Gabi muss zum Klo, bleibt nur einer übrig, der hat uns ja schließlich auch hier
rein gefahren. Der Nebel des Grauens! Am Ufer low budget Boote. Bauen wir nach,
die Anleitung gibt es bestimmt bei TOOM. Und so manövrieren wir uns aus diesem
Stichkanal wieder auf die Loire.
Das Wehr Decize,
scharf backbord
die Loire.
Nur ein kurzes Stück, dann stehen wir wieder, - ja, vor einer Schleuse! Hier muss
man während man vorbei fährt, an einer Leine am Galgen ziehen,
Loire, vue sur L'Ecluse 16 Ter Decize
5sek. lang. Ist ja ekelig, die ist voll mit Spinnen, aber da müssen wir, ich, jetzt
durch. Die Lichtanlage zeigt rotes Licht. Nachdem ich gezogen habe, blinkt ein
orange farbenes Licht auf, dann rot/grün. Wir haben gelernt, Schleuse ist in
Vorbereitung, also warten. Mein Gott ist das spannend, und die Schleuse so was
von hoch. Unter Geschimpfe des Schleusenwärters fährt ein Boot raus. Dann
fragt er uns in drei Sprachen, als wir näher kommen, ob das grüne Licht an ist. Ja
sicher sage ich, würden wir sonst kommen? Er nickt. Wir fahren rein. Was ist das
den für eine Schleuse, hier kann man ja eine ganze Stadt mit Hochhäusern
reinbauen. Ich stelle mich etwas ungeschickt mit dem fieren an, ansonsten ist
alles gut. Hier ist alles vollautomatisch. Raus, in ein großes Hafenbecken bis zur
nächsten Schleuse. Wieder am Bändsle ziehen, warten, Enten füttern, dann geht
sie auf. Der schöne Schleusenwärter nimmt die Leinen an, ja, hier ist nicht jede
Schleuse wie die andere, auch nicht die Schleusenwärter. Hinter der Schleuse
eine Kreuzung, rechts oder links, das ist hier die Frage? Wir biegen links auf den
Canal lateral a la loire. Die nächste Schleuse ist in Sicht, ich werde ausgesetzt. Es
ist wieder eine manuell zu bedienende Schleuse und da steht er wieder, der
schöne Schleusenwärter. Es ist einfach nur eingut aussehender junger Mann. Er
fragt ob wir wohl so lieb wären und 10 min. warten würden, weil wohl noch ein Boot
hinter uns ist. Nein – ich kann immer noch kein französisch, aber wir verständigen
uns englisch, französisch und ein wenig deutsch, von mir mehr deutsch. Es klapp
prima. Er fährt noch einmal zurück um zu sehen wo sie bleiben. Als er wieder
kommt bedankt er sich, ich sage das es kein Problem ist, wir haben ja Urlaub. Er
meinte Urlaub hätte er hier immer- ja, toll. Und dann kommt es, das Boot mit den
Engländern. Wie sind die denn drauf, ich will ihnen helfen und die gucken nur, ich
gestikuliere wie wild, die kommunizieren, dann bekomme ich die Leine, aber das
Ende hält sie fest. So geht das nicht, ein kurzer Ruck und die Leine ist mein, geht
doch. So oder so ähnlich geht es in jeder Schleuse. Dann versuchen sie zu
überholen, zu langsam, schade. So, Mittagspause, die nächste Schleuse hat zu.
Wir nageln uns in die Botanik, die Engländer an uns vorbei und legen direkt vor der
Schleuse an.
Das bleibt nicht ungestraft. Plötzlich kommt ein Esel, stellt sich direkt vor das
Boot der Engländer und macht sie zur Schnecke. Er schreit, das es einem durch
Mark und Bein fährt, gut gebrüllt!
Die Schleuse geht auf, aber die Engländer bleiben fest. Bestimmt hat der Esel sie
eingeschüchtert. Nein, sie winken uns hinterher, ist ja nett. Jetzt noch eine
Schleuse und wir sind in Ganny-sur-loire. Hier machen wir heute fest. Gabi macht
in Hygiene und eine Maschine Buntes, wir nehmen uns die Räder und machen eine
Fahrradtour. Es ist schön hier. Am Rand des Kirchplatzes ist ein kleines Cafe, und
– es hat auf, das ist ja toll. Wir bestellen 2 Kaffee. Die alte Dame kommt mit
ihrer Kaffeekanne von der Krups Kaffeemaschine und zwei Tassen raus, schenkt
uns ein und kümmert sich weiter um ihren Besuch. Wir finden das irgendwie
niedlich. Dann fahren wir weiter und finden ein großes Feld mit Blumen, die sind
leider alle vertrocknet, aber ich mache Naturverlagerung, mal sehen ob es was
wird. Zurück zum Hafen, da sehen wir das die Bar auf hat, große Klasse. Schnell
duschen und dann ein Bier trinken. Nach zwei Riesenbier bin ich volltrunken und in
diesem Zustand nimmt Joachim mir das Versprechen ab, ab morgen werde ich
Ablegen, Anlegen, Brücken und Schleusen fahren, ganz alleine. Na wenn das mal
gut geht.
24.09.2009
Gannay-sur-loire, ich lege ab, mehr schlecht als recht, aber irgendwann fahre ich
dann den Kanal entlang. Zum Glück haben wir heute nur 2 Schleusen. Vor der
ersten Schleuse lege ich an und lasse Gabi raus, dann fahre ich in die Schleuse,
das klappt wider erwarten gut. Das ganze mache ich jetzt noch zwei mal und
prima, ich glaube irgendwann tauge ich doch für die Seefahrt. Dann sind wir schon
in Garnat-sur-Engievre. Wir legen an, wildromantisch, ein Toilettenhäuschen, keine
Dusche, kein gar nichts, kein Mensch. Joachim und ich nehmen unsere Räder und
los geht’s. 15km fahren wir auf einer „Schnellstaße“ mit einer
Durchschnittsgeschwindigkeit von 20km/h, immer geradeaus, die Sonne ist
gnadenlos, der Asphalt flimmert, ich will nicht mehr. Nur Gegend, kein Haus, kein
Mensch, nur diese Straße und wir. Nun gut, ich halte durch, aber nur bis nächsten
Kurve. Immer noch nichts, na gut, aber nur noch bis zur nächsten Kurve, immer
noch nichts, jetzt ist aber gut, ein Stück noch, aber dann ist Schluss. Nach
endlosen Weiten kommen Häuser, Zivilisation. Es ist Beaulon, ein schöner Ort,
schöne Häuser, eine riesen Kirche, ein tolles Restaurant
Aber wo sind die Menschen? Es gibt
keine. Am Rand des Dorfplatzes ist
ein Cafe, es mach zu unserem Glück
gerade auf. 2 Grande Cafe, bitte.
Wir verstehen das nicht, das hier
nichts los ist, bitte noch 2 Cafe. So
sitzen wir hier und verstehen es
immer noch nicht. Wir stecken in
der Kirche noch eine Kerze an, dann
fahren wir zurück.
Joachim meint, wir nehmen den Weg an Kanal
entlang, dann sind es zurück nur noch etwa 7
km. Wir finden diesen Weg, er ist wirklich
schön, aber es sind keine 7km, es sind noch
nicht einmal 3km. Jetzt frage ich mich, wieso
war der Hinweg denn so lang? Das wird
wahrscheinlich immer ein Geheimnis bleiben.
Und deshalb frage ich auch nur mich. Wir
schauen uns noch die nächste Schleuse für
morgen früh an, dann fahren wir zurück.
Ich überlege noch ob man sich vielleicht mit dem
Schlauch abspritzen sollte, weil es doch so warm ist,
aber da kommt auch schon Wind auf und es wird doch zu
kalt für solche Sachen. Wir sitzen auf der Bank und
unterhalten uns, da kommt eine Französin, eine tolle
altere Dame und sagt, kann das leben nicht wunderschön
sein? Ja kann es, sie spricht sehr gut deutsch, gibt es
aber nicht zu. Wir führen eine sehr nette Unterhaltung
mit ihr, dann sagt sie auf Wiedersehn und geht. Es ist
kurz vor 19:00 Uhr, da kommt der Schleusenwärter der
nächsten Schleuse und fragt ob wir noch weiterfahren
wollen. Heute ? Nein! Morgen ja. Ok, dann morgen um 10:00 Uhr. Alles klar! Kurz
nach 19:00 Uhr legt noch ein Boot an, ich helfe beim anlegen. Irgendwie klappt das
mit der Kommunikation nicht, ich verstehe sie nicht, und sie mich nicht. Ich glaube
es sind Schweizer. Ist ja auch egal. Sie legen an, machen fest, Schotten dicht,
Licht aus, und nichts ist mehr los auf dem Boot der Schweizer. Na dann Gute
Nacht!
25.09.2009
Wir haben Zeit, machen Frühstück, es ist ja noch früh. Auf dem Boot der
Schweizer ist richtig was los. Alle wuseln da rum, machen das Boot sauber, legen
alle Geräte zur Navigation bereit (sehr wichtig), man hat Gefühl sie stechen in
See. Es ist kurz vor 9:00Uhr, sie legen ab. Bis jetzt glaubten wir, es ist junges
Paar mit Vater und Schwiegervater, doch als sie an uns vorbeifahren und winken,
steht da noch eine Frau im Kittel. Haben die ihre Putzfrau mitgenommen? Lustig.
Dann fährt auch der Schleusenwärter bei uns vorbei. Wir räumen ein wenig
zusammen und ich lege ab. Es ist 10:02, da kommt der Schleusenwärter und schau
nach wo wir bleiben. Wir kommen ja schon, ich muss mich erst einmal im Kreis
drehen, dann habe ich die Orientierung gefunden und es kann los gehen.
Ganz, ganz langsam fahre ich in die Schleuse, geschafft, genau so raus aus der
Schleuse, auch geschafft. Ab zur nächsten Schleuse, anders Schleuse, gleicher
Schleusenwärter. Das Wetter ist miserabel. Der Schleusenwärter sieht etwas
ungeduldig aus, ist mir aber egal, ich krieche da einfach rein und auch wieder
raus., auch wenn er mir die Schleusentore ins Kreuz haut. So, jetzt kommt die
letzte Schleuse und es ist geschafft. Nun müssen wir den canal lateral a la loire
verlassen und in einen Seitenkanal
um nach Dompierre-sur-Besbre zur kommen, da ist eine Basisstation von Locaboot.
Das wird noch einmal spannend, wir haben nämlich kein Hand.- bzw. Bordbuch für
diese Strecke. Na dann mal los. Wir fragen uns immer wieder, sind wir richtig?
Aber anders ging es doch gar nicht. Der Wasserweg ist stellenweise fast
zugewachsen, dann wieder ziemlich flach und alles ist sehr unheimlich. Dann wird
er zu einer Mocke, und wir fragen uns ist hier je vor uns schon ein Boot
durchgefahren? Auch die Industrie am Rand des Kanals macht uns nicht wirklich
Mut. Dann erblicken wir links Boote und als wir näher kommen sehen wir die
Locabootstation – geschafft! Wir parken ein und machen fest.
Ende einer Dienstfahrt!
Packen, duschen, Auto holen, Auto beladen, dann wollen wir noch ein Restaurant
suchen und essen, das wird heute noch einmal eine Herausforderung. Die Lokale haben
alle zu. Wir finden noch eine Touristeninformation und fragen nach. Es gibt noch 2
Lokale hier in Dompierre die auf haben. Sie machen aber erst später auf, deshalb
beschließen wir vorher noch ein Bierchen zu trinken. Dann endlich, das Lokal unserer
Wahl hat auf und wir einen riesen Hunger.
Bierchen getrunken!
Menü gegessen!!
Zurück zum Boot gegangen!
Schleusen von Joigny bis Dompierre
Schleusen = Écluse
1. Pechior 2,03m 32. 64 Mailly-la-Ville garde
2. Epineau 0,94m 33. 63 Mailly-la-Ville 1,45
3. 9 La Gravière 1,5m 34. 62 Parc 2,13
4. 8 Bassou 2,2m 35. 61 Mailly-la-Cháuteau garde
5. 7 Raveuse 2,9m 36. 60 Ravereau 2,12m
6. 6 Néron 2,2m 37. 59b Saussois garde
7. 5 Monéteau 1,8m 38. 59 Rechimet 2,50m
8. 4 Boisseaux 1,8m 39. 58 Maguy 0,94m
9. 3 Dumonts 1,8m 40. 57 Chatel Censoir 1,58
10. 2 I ́lle Brüleé 1,8m 41. 56 La Place 2,64m
11. 42. 55 Lucy 1,59m
1 Batardeau 1,00m
12. 80 Preuilly 0,80m 43. 54 Bèze 2,15m
13. 79 Augy 1,10m 44. 53b Bèze garde
14. 78 Vaux 1,00m 45. 53 Crain 1,14m
15. 77 Toussac 1,69m 46. 52 Coulanges 2,75m
16. 76 Belombre 0,78m 47. 51 Basserville garde
17. 75 Bailly 1,35m 48. 50 Basserville 1,70m
18. 74 Vincelottes 1,57m 49. 49 Garenne 1,21m
19. 73 Vincelles 2,1m (Canal du niveraise) 50. 48 Forêt
20. 72 Rivottes 2,13m 51. 47 Les Jeux 1,75m
21. 71 Maunoir 1,34m 52. 46 Maladrerie 1,77m
Stichkanal nach Vermenton
22. La Noue 0,80m 54. 44 Chantenot 2,62m
23. Accolay 2,20m 55. 43 Cuny 2,00m
und zurück auf den Canal du nivernaise
24. Accolay 2,20m 57. 41 Esselier 2,64m
25. La Noue 0,80m 58. 40 Breves 2,50m
26. 70 St-Aignan 1,71m 59. 38-39 Tanny 4,48m
27. 69 Ste-Pallaye 1,58m 60. 37 Moulin Brüle 2,50m
28. 68 Pregilbert 61. 36 Laporte 2,95m
29. 67 Dames 1,85m 62. 35 Châtillon 2,70m
30. 66 St Maur 1,82m 63. 34 Dirol 2,60m
31. 65 Sery 1,45m 64. 33 Mout 2,60m
65. 32 Mortes 2,60m 96. 1 Baye 3,13m
66. 31 Gravier 2,60m 97. 2 Bazolles 2,50m
67. 30 Mariguy 2,70m 98. 3 Bazolles 2,10m
68. 29 Chitry 2,60m 99. 4-5-6 Chavance 6,70m
69. 28 Chaumont 2,50m 100. 7-8 Chavance 4,00m
70. 27 Marcy 2,50m 101. 9-10 Mout-et-Marré 3,85m
71. 25-26 Eugny 4,30m 102. 11 Orgue 2,80m
72. 24 Yonne 2,90m 103. 12 Orgue 1,65m
73. 23 Pré Colas 2,55m 104. 13 Mingot 3,50m
74. 22 Surpaillis 2,50m 105. 14 Châtillion 2,00m
75. 21 Picampoix 2,50m 106. 15 Châtillon 2,50m
76. 20 Bois des Taureaux 2,50m 107. 16 Coenillon garde
77. 19 La Petite Corvée 2,60m 108. 17 Eguilly 2,40m
78. 18 Creuzet 2,50m 109. 18 Meulot 2,40m
Schleusentreppe 110. 19 Villard 2,50m
79. 17 Champ du Chêue 2,60m 111. 20 Brienne 2,30m
80. 16 Sardy 2,50m 112. 21 Fleury 1,90m
81. 15 Champ Cadoux 2,50m 113. 22 Bernay 2,40m
82. 14 Pre Ardent 2,50m 114. 23 Saigne 2,60m
83. 13 Doyen 2,50m 115. 24 Amizy 2,00m
84. 12 Pre Doyen 2,50m 116. 25 Pannecot garde
85. 11 Bellevue 2,50m 117. 26 Sauzay 2,45m
86. 10 Patureau Volain 2,50m 118. 27 Maulin d ́Isenay 1,95m
87. 9 Fussy 2,50m 119. 28 Isenay 2,30m
88. 8 Mondain 2,50m 120. 29 Chaumigny 2,00m
89. 7 Gros Bouillion 2,50m 121. 30 Cercy-la-Tour 2,50m
90. 6 Planche de Belin 2,50m 122. 31 Cercy-la-Tour garde
91. 5 Demain 2,50m 123. 32 Roche 2,00m
92. 4 La Roche 2,50m 124. 33 Campervert 2,30m
93. 3 Patureau 2,50m 125. 34 Vauzelles 2,40m
94. 2 Crain 2,50m 126. 35 Loire 1,50m
95. 1 Port Brùlé 2,50m von Decize 2 km auf der Loire bis zum
                        Canal lateral a la loire
Tunnel de Breuilles 212m
Tunnel de Mounas 268m
Tunnel de Collancelle 758m
127. 16 Ter- Decise 3,00m
128. 16 Bis- St Maurice 3,00m
129. 15 Saulx
130. 14 Motte
131. 13 Huilerie
132. 12 Vanneaux
133. 11 Gailloux
134. 10 Rosiere
135. 9 Clos du May
136. 8 Beaulou
137. 7 Bessais
dann in den Stichkanal bis zur Basisstation von Locaboat in Dompierre-sur-Besbre
Canal du Nivernais, Ecluse No. 7, 8
(Chavance) Café sur Soleure

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